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AVK - NachrichtenMitteilungen der Arbeitsgemeinschaft für Vogelkunde und Vogelschutz


Seit Anfang des Jahres 1972 Liebe Mitglieder, trafen sich Monat für Monat Vogelfreunde, um Erfahrungen, Erlebnisse und Beobachtungen auszutauschen.
Schwerpunkte des Jahresprogramms 2014 2014 ist für die Arbeitsgemeinschaft ein besonderes Das Thema Pestizide ist ein Dauerbrenner. Nicht Vierzig Jahre Vogelkunde in Südtirol Jahr: sie feiert einen »runden Geburtstag«. 1974 wur- nur, weil nun in der Gemeinde Mals eine Volksbe- 1974 erfolgte die formelle Gründung Wolfgang Platter, Die Rückkehr des Bartgeiers in die Alpen de der Verein offiziell gegründet. Die eigentliche Ge- fragung zu diesem Thema durchgeführt wird. Die der Arbeitsgemeinschaft für Vogelkunde Ein Situationsbericht zum Wiederansiedlungsprojekt burtsstunde fand bereits fünf Jahre vorher statt, als Belastungen und Auswirkungen der verschiedenen und Vogelschutz - Südtirol. Bartgeier in den Hohen Tauern Erich Gasser und Leo Unterholzner sich mit Oskar Pflanzenschutzmittel auf die Umwelt (Rückstände Auch Europas Geier durch Diclofenac bedroht Niederfriniger getroffen hatten, der in einem Leser- in den Gewässern, im Boden und in den Lebensmit- Chiara Scandolara, Flugziel »Swallow City« brief auf die Bedeutung der Falschauermündung als teln, Bienensterben, usw.) und auf die Gesundheit des Oskar Niederfriniger, Bemerkungen zu den Beobachtungen 2013 Vogelgebiet aufmerksam machte. Der »harte Kern« Menschen zwingen zum Handeln. Zu Recht werden Mitglieder des Ausschusses heute: Erich Gasser, Sumpfohreulen (Asio flammeus) in Italien – jetzt vermehrt war geboren. Bei der Jahresversammlung im Febru- die Forderungen für entsprechende Einschränkungen gesucht oder immer schon da? ar 2014 wurde mit den Teilnehmern der Geburtstag und Verbote immer lauter, um die Menschen und die Leo Unterholzner (Vorsitzender) Schweizerische Vogelwarte, Vögel der Roten Liste im dunkelroten gefeiert. Am Freitag/Samstag, 7./8. November 2014 Tierwelt vor weiteren Folgen zu schützen. Erich Gasser (Stellvertreter) Bereich – Keine Wende in Sicht ist zu diesem Anlass eine Jubiläumsveranstaltung im Der Bericht über die Mitarbeitertagung der Schwei- Brigitte Folie (Buchhaltung) Rote Liste gefährdeter Vogelarten - Situation in Südtirol Naturmuseum geplant. Vertreter der umliegenden zer Vogelwarte, an der auch einige Vertreter der AVK EU-Pestizid-Bann im Kampf gegen das Bienensterben (apa/afp) Länder und Organisationen, mit denen die Arbeits- teilgenommen haben, zeigt, wie vielfältig die For- Umweltschutzgruppe Vinschgau, Pestizide belasten Umwelt und gemeinschaft über viele Jahre schon zusammenarbei- schungstätigkeit zur Vogelwelt ist und wie dringend Gesundheit - Offener Brief tet, werden in einer Vortragsreihe über interessante auch gezielte Schutzmaßnahmen sind. Pestizidfreie Gemeinde Mals und aktuelle Projekte in ihren Ländern berichten. Am Pascal König, Sorgenkind Pestizide (ornis 3/2014) Samstag wird eine Exkursion rund um das Schutz- Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Herbst mit in- Christan Marti, Mitarbeitertagung der Schweizer Vogelwarte gebiet Kalterer See angeboten. Das Programm der teressanten Beobachtungen gerade zur Zugzeit. 350 Jahre Nymphenburger Schlosspark in München (Buchbesprechung) Veranstaltung finden Sie auf der letzten Seite dieser Vierzig Jahre AVK - Jubiläumsveranstaltung im Naturmuseum Südtirol Hinweise und Informationen Der Vogelwelt in vielen europäischen Ländern und auch in Südtirol geht es leider nicht gut. Wenn die Roten Listen gefährdeter Arten immer länger werden, dann ist das ein Alarmsignal. Über diesen negativen Trend kann auch die erfreuliche Erfolgsgeschichte der Wiedereinbürgerung des Bartgeiers nicht hinwegtäu- schen. Wolfgang Platter, Direktor des Nationalparks Stilfserjoch bringt dazu einen Situationsbericht. Chiara Scandolara berichtet in ihrem Beitrag über ein Beringungsprojekt von Rauchschwalben im Tes- sin. Satellitentelemetrie und immer kleinere Daten- logger machen es möglich, die Zugwege und Über- Alle Rechte vorbehalten winterungsgebiete kleiner Vögel zu erforschen. Wie Arbeitsgemeinschaft für Vogelkunde wichtig Schutzmaßnahmen gerade auch in den Über- Redaktion: Leo Unterholzner winterungsgebieten in Afrika für den Fortbestand Gestaltung: Tobias und Leo Unterholzner unserer Vögel sind, beschreibt sie sehr eindrücklich Lektorat: Brigitte Folie in ihrem Beitrag »Flugziel Swallow City«. 2013 haben viele Mitglieder der AVK wieder fleißig Druck: Union, Meran beobachtet und Daten eingegeben oder übermittelt. Oskar Niederfriniger hat in seinem Bericht eine Aus- wahl davon zusammengestellt. Die Liste zeigt, dass Mittel- und langfristig kann nur eine biologisch und ökologisch Unterzeichnete Beiträge geben die Meinung sehr interessante und zum Teil auch seltene Arten un- verträgliche Landwirtschaft zum Ziel führen, die Umwelt und die des Verfassers wieder, nicht gekennzeichnete ser Land als Wintergäste aufsuchen oder auf dem Zug Gesundheit des Menschen zu schützen und gesunde, rückstands- die der Redaktion. Die Redaktion behält sich freie Lebensmittel zu produzieren. Dann ist auch das Problem der nach Norden oder in den Süden hier Halt machen. Abdrift gelöst. (Foto Leo Unterholzner) das Recht auf Kürzungen vor.
Wir danken der Abteilung für die finanzielle Unterstützung.
avk-nachrichten 63 - 2014 Schwerpunkte des Jahresprogramms 2014 Erfassung der Lappentaucher in Südtirol den diese kontrolliert, um so die weitere Entwicklung Bei den Tauchern unterscheiden wir zwei Ordnungen, des Bestandes zu verfolgen. Stefan, Menghin, ein Stu- Die Arbeitsgemeinschaft für Vogelkunde hat für die Seetaucher (Gaviiformes) und die Lappentaucher dent der UNI BZ, begleitet 2014 das Monitoring und das Jahr 2014 wieder ein umfangreiches Programm. Aufruf und Hinweise zu den Erhebungen (Podicipediformes). Von den Seetauchern kommen wird eine Diplomarbeit zum Projekt schreiben.
Schwerpunkt der Tätigkeit bildet zweifelsohne die Die Erhebungen für die Brutverbreitung unserer in Europa vier Arten regelmäßig als Brutvögel vor: Projektleiter: Erich Gasser ([email protected], Datensammlung für die Verbreitung der Winter- und Vögel geht in das (vor-)letzte Jahr. Wahrscheinlich Stern-, Pracht-, Eis- und Gelbschnabeltaucher. Diese tel. 407 376606).
Brutvögel Italiens bzw. Südtirols. Einen weiteren wird der Zeitraum für die Erhebungen um ein Jahr Arten sind in Südtirol nur seltene Wintergäste. Zu Schwerpunkt bilden die Beringungen am Kalterer verlängert. Damit dieses Projekt aber erfolgreich ab- den Lappentauchern zählen der Ohren-, Schwarz- See und in Gröden bzw. auf der Seiser Alm. Auch geschlossen werden kann, braucht es noch einmal hals-, Zwerg- und Haubentaucher. Die letzten zwei Wissenschaftliche Beringung am Kalterer am jährlichen Monitoring der häufigen Brutvögel unseren vollen Einsatz. Arten brüten in Südtirol regelmäßig, Ohren- und See und im Grödner Tal (MITO) werden die Mitarbeiter der AVK sich wieder Schwarzhalstaucher sind seltene Durchzügler oder Seit einigen Jahren wird im Biotop Kalterer See sehr Wer in der Zeit zwischen April – Mitte Juli die 2 x 4 intensiv beringt. Zur Zugzeit im Frühjahr und Herbst vorgeschriebenen »PERCORSI« in einem der 10 x 10 Vorrangiges Ziel des Projektes ist die Erfassung der finden an zwei Tagen pro Woche Beringungen statt. Verbreitungsatlas der Winter- und Brutvögel km-Quadrate durchführen kann, möge sich melden Brutpopulation von Hauben- und Zwergtaucher in Im September werden die Netze auch abends aufge- (erste Kontrolle: April – Mitte Mai, zweite Kontrolle Südtirol. Auch das Zugverhalten dieser beiden Arten stellt, um den Durchzug der Rauchschwalben zu er- Die italienweite Erfassung der überwinternden Arten auf der gleichen Wegstrecke: Mitte Mai – Ende Juni; sowie jenes der restlichen Gattungsmitglieder soll forschen. Weiters wird versucht, mit Fallen und Foto- und der Brutvögel geht bereits in das fünfte Jahr. Nach in höheren Lagen können die beiden Kontrollgänge nicht außer Acht gelassen werden.
fallen Vorkommen und Durchzug der nur schwer zu einer ersten Probeerhebung im Winter 2009/2010 auch später, bis Mitte Juli, erfolgen). Aufgrund der Lebensraumansprüche ist das Vor- beobachtenden und mit den klassischen Fangmetho- startete das Projekt im Sommer 2010. Für dieses große kommen dieser Arten auf wenige Gebiete beschränkt: den kaum zu fangenden Rallen nachzuweisen. Bisher Vorhaben wurde das von der Schweizer Vogelwarte Anleitung und Methode zur Erhebung: Haider See, Kalterer See und Toblacher See. Der war das Ergebnis dieser Fangaktionen ernüchternd ausgearbeitete Erfassungssystem "ornitho" auch in 1. Die Kontrollen sind wegen der Gesangsaktivität Zwergtaucher kommt gelegentlich noch an kleineren und nur von mäßigem Erfolg. Italien eingeführt. Die Beobachtungsdaten werden in den Morgen- und Vormittagsstunden durch- Gewässern vor, wie etwa im Mündungsgebiet der Ein weiterer Schwerpunkt der Beringertätigkeit ist von den Vogelkundlern in diese Online-Datenbank Falschauer oder der Gargazoner Lacke. wiederum in Gröden geplant, wo vor allem während 2. In jedem Viertel des 10 x 10 km-Quadrates ist Wer immer die genannten oder andere Feuchtge- des Herbstzuges auf dem Grödner Joch beringt wird. Die Verbreitung der Wintervögel wird jeweils im in einer 1 x 1 km-Zelle ein etwa ein Kilometer biete mit offenen Wasserflächen zur Brutzeit oder Zeitraum Dezember und Januar erfasst. Dabei sollen langer Weg zweimal abzugehen (30 min), alle im Herbst (Zug) und Winter aufsucht, soll Ausschau Interessierte können sich bei den Projektleitern Oskar alle in diesen Monaten und in den jeweiligen Lebens- Vogelarten sind zahlenmäßig genau (ohne »ca.» nach den Tauchern halten und die Beobachtungen Niederfriniger und Iacun Prugger ([email protected], räumen vorkommenden Arten (Standvögel sowie »<» usw.) festzuhalten und in das »Tagesblatt« tel. 339 7827051) melden. Wintergäste) erfasst werden. Für das heurige Jahr (scheda di rilevamento completo) einzutragen.
Projektleiter Patrick Egger: [email protected], konzentrieren sich die Erhebungen auf noch nicht 3. Bei »Bemerkungen» die Nummer der 1 x 1 km- tel. 329 2637497.
Greifvogelzug über Südtirol oder kaum erfasste Gebiete (Quadrate) und die Er- Zelle nicht vergessen (z. B. 32N 791/5180) und Der Greifvogelzug ist eine der faszinierendsten fassung dämmerungs- und nachtaktiver Arten. Die im Feld darunter »percorso» anklicken! Projekt Wiedehopf – Monitoring und Überlebensstrategien im Tierreich. Weltweit ziehen Beobachtungen werden in die Online-Datenbank or- 4. Die vier vorgeschriebenen 1 x 1 km-Zellen sind jedes Jahr Millionen von Greifvögeln bis zu meh- in den beigefügten Karten schwarz markiert.
In den siebziger Jahren stand es um den Wiedehopf rere Tausend Kilometer, um vor dem Nordischem 5. Sollte dies nicht möglich sein (unzugänglich, zu sehr schlecht, die Art stand kurz vor dem Aussterben. Winter und der Nahrungsknappheit zu fliehen. Im Situation in Südtirol: gefährlich usw.), dann werden die gelben Mar- Dies lag vor allem daran, dass das Hauptbeutetier des Frühjahr fliegen sie wieder zurück in ihr Brutgebiet. • In Südtirol sind etwa 100 10 x 10 km-Quadrate Wiedehopfs, die Maulwurfsgrille (Gryllotalpa gryllo- Auch über Südtirol ziehen Greifvögel, wenn auch in (20-25 Quadrate/Brutsaison) zu kontrollieren.
6. Sollte auch dies nicht möglich sein, dann selbst talpa), mit MESUROL vergiftet worden war. Die Streu- sehr bescheidenem Ausmaß. An mehreren Terminen • Auf Grund der Geländesituation und der Hö- ein x-beliebiges Feld auswählen, aber es muss obstwiesen in der Talsohle sind längst verschwunden im Frühjahr und im Spätsommer/Herbst versuchen henlage sind die Erhebungen in Südtirol sehr im gleichen Viertel sein.
und dichten Reihenpflanzungen gewichen. Etwa die die Mitarbeiter der Greifvogelzug-Gruppe den Zug schwierig und vor allem sehr zeitaufwändig. 7. Bitte beachten: Die UTM-Linien in ornitho.it und Hälfte dieser Intensivkulturen sind inzwischen auch durch Südtirol zu beobachten. Ziel ist es, festzustel- • In den vergangen Jahren (2010 – 2013) wurden bei den Tabacco-Karten sind nicht ganz iden- mit Hagelnetzen bedeckt. Die Nutzung dieser Kul- len, welche Greifvogelarten in welchem Umfang bereits zahlreiche Erhebungen durchgeführt, wie turflächen durch die Vögel ist dadurch weiter einge- durchziehen und welche Zugstrecken sie im zentra- aus den Verbreitungskarten von www.ornitho.it Für weitere Informationen, bitte schreiben oder schränkt. Das natürliche Höhlenangebot fehlt heute. len Teil der Alpen wählen. ersichtlich ist (siehe unter ornitho.it).
anrufen. Oskar Niederfriniger: [email protected], Mitarbeiter der AVK und des WWF Bozen bemühen • Als Koordinator (»validatore«) für die Meldun- sich nun seit einigen Jahren, diesem schönen Vogel Projektleiter: Egon Comploi ([email protected], gen aus Südtirol wurde Oskar Niederfriniger durch geeignete Maßnahmen zu helfen. So wurden tel. 328 4925487).
(Wegen der verspäteten Fertigstellung dieser Ausgabe sind die obigen Angaben , vor allem was die Zeiten betrifft, natür- im Etschtal zwischen Meran und Salurn über hundert lich überholt. Ich bitte um Entschuldigung - Leo Untrholzner).
Nistkästen aufgehängt. Während der Brutsaison wer- avk-nachrichten 63 - 2014 avk-nachrichten 63 - 2014




Vierzig Jahre Vogelkunde in Südtirol Verbreitungskarte der Singdrossel Begonnen hat alles bereits vor 45 Jahren: im April 1969 durchgeführten Projekte im vergangenen Jahr 2013. schrieb Oskar Niederfriniger einen Leserbrief, in dem Den Auftakt machte Oskar Niederfriniger, der die er die zahlreichen Vogelarten anführte, die im Mün- wachsende »ornitho-Familie« vorstellte: ein Projekt, dungsgebiet der Falschauer beobachtet hatte. Er rief das vor Jahren von der Vogelwarte Sempach in der dazu auf, dieses so wichtige und wertvolle Gebiet zu Schweiz gestartet wurde und die digitale Erfassung erhalten. Erich Gasser und Leo Unterholzner nahmen und Darstellung der Beobachtungen im Internet vor- umgehend Kontakt auf, und der »harte Kern« war sieht. Dank dieser gemeinsamen »digitalen Sprache geboren. Ab 1972 trafen sich die Vogelfreunde mo- und Präsentation« können das Brutvorkommen, aber natlich in Meran, um Erfahrungen, Erlebnisse und auch die Zugbewegungen der einzelnen Vogelarten, Beobachtungen auszutauschen. Fünf Jahre später, im stets aktuell und grenzüberschreitend beobachtet Jahre 1974, wurde dann die Arbeitsgemeinschaft für werden. Auf dieser Basis werden seit vier Jahren auch Vogelkunde-Südtirol offiziell gegründet.
die Vogelarten für einen neuen Verbreitungsatlas der Winter- und Brutvögel (Progetto degli uccelli svernan- ti e nidificanti) auf dem gesamten Staatsgebiet erfasst. Für Südtirol werden diese Erhebungen von Mitglie- dern der Arbeitsgemeinschaft durchgeführt. Dieter Moritz, jahrzehntelanger Leiter der Vogelwarte auf Helgoland und seit einigen Jahren in Osttirol zu Hause, berichtete über neue Brutvogelarten in Ostti- rol. Iacun Prugger, ein junger Vogelkundler aus dem Grödental, stellte die Ergebnisse der wissenschaftli- www.ornitho.it chen Beringungen am Kalterer See und am Grödner Abb.1: Die Arbeitsgemeinschaft für Vogelkunde arbeitete in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten immer wieder auch an nationalen Joch vor, wobei er auch einige interessante Wieder- Projekten mit, wie bei der Erfassung häufiger Brutvögel (MITO 2000- Monitoraggio Italiano Ornitologico), beim Progetto Atlante degli uccelli funde beringter Vögel zeigte. Erich Gasser berichtete nidificanti e svernanti oder bei Beringungsprojekten. Dank ornitho.it können die Beobachtungen digital erfasst und dargestllt werden. Mit gezielten Aktionen und Schutzmaßnahmen wurde versucht, einzelnen Arten, wie dem Wiedehopf, zu helfen. (Foto Valter Pallaoro) über das schon seit mehreren Jahren laufende Projekt zum Schutz des Wiedehopfs, das gemeinsam mit dem WWF-Südtirol durchgeführt wird. Gemeinsam mit Wolfgang Drahorad präsentierte er anschließend den Abschlussbericht über die Vogelwelt in den Obstkul- turen des mittleren Etschtales. Egon Comploi schloss mit seinem Bericht über den Greifvogelzug die Vor- tragsreihe am Vormittag ab.
Am Nachmittag fand dann die eigentliche Jahresver- sammlung mit Rückblick 2013, Kassenbericht und Jahresprogramm 2014 statt. Schwerpunkte des Jah- resprogramms sind die Fortführung des nationalen Projektes für den Verbreitungsatlas, die wissenschaft- lichen Beringungen und der Greifvogelzug. Zum An- lass des 40jährigen Bestehens wird am 7./8. Novem- ber 2014 eine internationale Tagung zur Vogelkunde im Naturmuseum abgehalten. Oskar Niederfriniger wurde als Initiator, Mitbegründer und treibende Kraft für seine jahrzehntelangen Verdienste für die Südti- Am 15. Februar 2014 fand im Naturmuseum Südti- roler Vogelwelt besonders geehrt. Nach der Vorfüh- rol die Jahresversammlung statt, bei der auch die- rung des Films »Auenlandschaften in Südtirol« (vom ser Geburtstag gefeiert wurde. Zunächst berichteten Naturtreff Eisvogel) feierten die Anwesenden noch in Abb. 2: Jahresversammlung der AVK im Naturmuseum Südtirol. Erich Gasser, Leo Unterholzner und Oskar Niederfriniger (von links nach am Vormittag Mitglieder und Projektleiter über die gemütlicher Runde den 40. Geburtstag.
rechts) trafen sich im Frühjahr 1969 das erste Mal: es war der Start zu einer langjährigen Freundschaft und »Schicksalsgemeinschaft« im Interesse der Vogelkunde und des Vogelschutzes in Südtirol. Oskar wurde für seinen jahrzehntelangen Einsatz geehrt. avk-nachrichten 63 - 2014 avk-nachrichten 63 - 2014




Die Rückkehr des Bartgeiers in die Alpen Das Schließen einer Verbreitungslücke als jene ihrer Artgenossen in den Pyrenäen. Dies ist Ein Situationsbericht zum Wiederansiedlungsprojekt Im Jahr 2013 waren erste Anzeichen für ein Zusam- auf die Einrichtung von Futterplätzen in den Pyrenä- Wolfgang Platter, Direktor des Nationalparks Stilfserjoch mentreffen von Bartgeiern aus den Alpen und aus en zurückzuführen. Futterplätze verleiten die Vögel den Pyrenäen zu beobachten. Bartgeier, welche im dazu, eher zu »Standvögeln« zu werden. Von besen- Bekanntlich ist der Bartgeier (Gypaetus barbatus) we- In den Zentralalpen sind derzeit elf Brutpaare be- Französischen Zentralmassiv und in Vercours freige- derten Junggeiern aus den Alpen sind Tagesflugstre- gen der menschlichen Verfolgung des vermeintlichen kannt, fünf davon im italienischen Teil der Zentralal- lassen worden waren, haben sowohl die Pyrenäen als cken von bis zu 100 km erhoben worden. Die Aus- »Lämmergeiers« in den 1930er-Jahren ausgestorben. pen, sechs im westlichen Teil des Kantons Graubün- auch die Alpen besucht. Bekanntlich sollte durch die wertung der Satellitentelemetrie hat auch gezeigt, Das Projekt zur Wiederansiedlung in den Alpen hat den. Die drei »historischen« Bartgeierpaare innerhalb Wahl der letzten Freilassungsorte z. B. auch im Calff- dass die Flugkreise in der zweiten Jahreshälfte, wenn im Jahre 1986 begonnen und läuft somit seit 28 Jah- des Nationalparks Stilfserjoch »Zebrù«, »Livigno« eisental im Schweizer Kanton St. Gallen diese Brücke die Junggeier schon um einige Wochen älter und an ren. In diesem Beitrag wird ein zusammenfassender und »Braulio« haben 2013 zwei Junge zum Ausflie- geschlagen werden, was zu gelingen scheint.
Flugerfahrung reicher sind, größer werden als in der Situationsbericht zum Projektstand gegeben. gen gebracht.
ersten Jahreshälfte. Trotzdem wird aber das Verhal- Die Reproduktionsrate ten der Patrophilie bestätigt. Patrophilie bedeutet Das Bartgeierprojekt 1986-2013 Erste Brutversuche im Vinschgau Die Reproduktionsrate der Bartgeier in den Alpen ist Bindung und Rückkehr an den Freilassungs- bzw. Das Projekt zur Wiederansiedlung des Bartgeiers in Erstmals hat es im Jahre 2013 auch zwei Brutver- hoch. Bei insgesamt 109 seit 1997 aus Naturbruten Geburtsort. den Alpen kann europaweit als eines der erfolgreichs- suche von Bartgeierpaaren im Vinschgau außerhalb ausgeflogenen Jungvögeln liegt sie im langjährigen ten Projekte zum Artenschutz und zur Erhöhung der des Nationalparks gegeben. Leider sind die beiden Mittel bei 0,50, im Jahr 2013 sogar bei 0,59. Zum Ver- Biodiversität angesehen werden. Die Population der Brutversuche in Horsten an der linken Talflanke des ständnis der Zahlen: 0,50 bedeutet, dass aus der Ab- Bartgeier in den Alpen steigt. Sie wird heute auf ca. Vinschgaues abgebrochen worden. Hoffen wir auf er- lage von zwei Eiern ein Jungvogel flügge wird. Die 200 Individuen geschätzt. Bis heute haben sich in der neute und erfolgreiche Versuche im laufenden Win- Freilandgeburten (n = 109) werden bald die Zahl der freien Natur 25 - 28 Brutpaare gebildet. ter. Der Bartgeier als reiner Aasfresser ist bekanntlich Freilassungen aus Zoo- und Gehege-Geburten (n = Aus Aufzuchtstationen und Zoos wurden während ein Winterbrüter: Im ausklingenden Winter, wenn die 197) überholen. Zwischen den West- und Ostalpen des Projektzeitraumes insgesamt 197 Junggeier frei- Jungen schlüpfen, ist das Nahrungsangebot aus ausa- und den Nord- und Südalpen streut der Bruterfolg: In gelassen, davon 8 im Frühsommer des letzten Jahres perndem Fallwild am größten. den Nordwest- und in den Zentralalpen ist die Repro- 2013. Aus Naturbruten sind seit dem Jahre 1997 bis duktionsrate sehr hoch. Dort gibt es 22 - 23 Brutpaare heute 109 Jungvögel flügge geworden. Ab dem Pro- mit einem Erfolgsindex von 0,51 - 0,65. In den Süd- jektstart mit den ersten Freilassungen von Junggeiern Insgesamt kann das Wiederansiedlungsprojekt als westalpen und in den Ostalpen ist die Produktivität aus Zoozuchten im Jahre 1986 hat es also 11 Jahre ge- gelungen angesehen werden. Die Erkenntnis aus 28 noch niedrig (4 - 5 Paare, Index 0,17 - 0,24).
dauert bis 1997 die erste Naturbrut zu verzeichnen Projektjahren lautet, dass die Wiederansiedlung einer war! Ein langer Atem war von den Projektpartnern ausgerotteten Art, wenn sie überhaupt gelingt, des Erhöhung der genetischen Variabilität gefordert. Bekanntlich werden Bartgeier erst im Alter großen fachlichen, ökonomischen und personellen Weitere Freilassungen aus Zoo-Geburten im Rahmen von 5 - 7 Jahren geschlechtsreif. Einsatzes bedarf. Dies sollte uns Mahnung genug des Wiederansiedlungsprojektes sind nach Auffas- Abb. 4: Eingefärbtes Brust- und Bauchgefieder eines adulten Bart- Das Jahr 2013 war in Sachen Bruterfolg ein besonders sein im verantwortungsbewussten Umgang mit tie- sung der Experten notwendig, um die genetische geiers. (Foto Michele Mendi) erfolgreiches: 16 Jungvögel sind im vorigen Sommer rischen und pflanzlichen Arten, deren Lebensräumen Variabilität der Bartgeierpopulation zu erhöhen und von Naturbruten ausgeflogen. und der Schöpfung. zu verbreitern. Die genetische Vielfalt der Bartgeier in den Alpen ist derzeit nicht sehr groß: 14 genetische Linien sind präsent. Die Experten sagen, dass diese genetische Variabilität auf mindestens 22 genetische Linien gebracht werden sollte. Es folgt daraus, dass das genetische Monitoring im Rahmen des Projektes fortgesetzt werden soll. Zur individuellen Ansprache der Jungen aus Naturbruten soll auch versucht wer- den, die Jungen im Horst zu beringen, wo dies von der Zustiegsmöglichkeit, ohne unvertretbare große Störungen und Risiken für den Bruterfolg, möglich ist. Die Flugbewegungen sollen weiterhin durch GPS- Sender überwacht werden. Interessant ist auch, dass Abb. 5: Territorialität und Revierverteidigung: Steinadler vertreibt die Flugkreise der Bartgeier in den Alpen größer sind Bartgeier. (Foto Emanuele Coletti) Abb. 3: Adulter und juveniler Bartgeier. (Foto Rainer Moriggl) avk-nachrichten 63 - 2014 avk-nachrichten 63 - 2014 beiter, durch Abseilen in die Felsenhorste Nahrungs- Bartgeier in den Hohen Tauern Tierkörper nur sehr langsam abgebaut. Stirbt nun Es scheint, dass die Vergiftung durch Blei eine der reste eingesammelt. Das Abseilen erfolgte dabei im- ein Rind und wird der Kadaver von Geiern gefres- größten Gefahren für die Bartgeier darstellt. Verstärk- mer in den Herbstmonaten September und Oktober, Im »Nationalpark Hohe Tauern Magazin«, Ausgabe sen, nehmen die Vögel diesen Wirkstoff auf. Dieser te Anstrengungen zum Ersetzen der Bleimunition bei in der die Jungen das Nest bereits verlassen haben Kärnten 02/2014 berichtet Michael Knollseisen, der wirkt bei Geiern als ein äußerst starkes Nierengift, der Jagd durch bleifreie Munition sind daher notwen- und die Eltern den Horst nicht mehr befliegen. Die das Bartgeierprojekt seit Jahren im Nationalpark das die für Vögel lebensnotwendige Ausscheidung dig. Versuche, die Bleimunition bei der Jagd zu erset- Zeitwahl für die Probenentnahme ist klar begründet: Hohe Tauern betreut, über den Nachwuchs von Bart- von Harnsäure bzw. ihrer Salze verhindert. Die Vögel zen laufen in der Schweiz, in Österreich und in der Das Brutgeschäft darf in keinem Fall gestört und der geiern im Schutzgebiet. Mitte März sind im Rauri- verenden dann qualvoll innerhalb weniger Tage. Provinz Sondrio in Zusammenarbeit zwischen dem Aufzuchterfolg nicht gefährdet werden. Das Ein- ser Krumltal und am Katschberg jeweils ein junger Die extrem hohe Giftigkeit war offensichtlich auch für Landesamt für Jagd und Fischerei und dem National- sammeln der Nahrungsreste diente der Bestimmung Bartgeier geschlüpft, Mitte Juli starteten sie die ersten Fachleute überraschend. Die tödliche Dosis beträgt park Stilfserjoch. des Speisezettels von Bartgeier und Steinadler. Vom Flugversuche. »2014 ist ein gutes Jahr für die Bart- nur 100- bis 200-millionstel Gramm pro Kilogramm Dem Bartgeier gefährlich werden können auch Wind- Steinadler konnten 176 Proben aus 16 Horsten, vom geier im Nationalpark Hohe Tauern«, freut sich der Körpergewicht und ist damit um den Faktor 10 wirk- räder zur energetischen Nutzung der Windkraft, wel- Bartgeier 94 Proben aus sechs Nestern gewonnen Biologe Knollseisen, »gleich drei Paare, so viele wie samer als die wirksamsten eingesetzten Pestizide. che in höhergelegenen Gebieten über der Waldgrenze werden. Die Untersuchungen haben ergeben, dass noch nie seit Beginn der Wiedereinbürgerung des be- Nach Bekanntwerden dieser Auswirkungen wurden im Streifgebiet des Bartgeiers errichtet werden.
die Speisepläne des Lebendbeutegreifers Steinadler eindruckenden Greifvogels – haben im Schutzgebiet in Indien, Nepal und Pakistan der Einsatz von Diclo- und des reinen Aas- und Knochenfressers Bartgeier gebrütet.« Außerdem wurden in der südlichen Scho- fenac in der Tiermedizin verboten. Aufzuchten im Gehege in der Tat unterschiedlich zusammengesetzt sind: bergruppe zwei Jungvögel ausgesetzt. Damit gibt es Völlig unverständlich ist, dass nun in einigen euro- Das Netz der Aufzuchtstationen umfasst fünf Zucht- heuer vier junge Bartgeier in den Hohen Tauern. Noch päischen Ländern, darunter in Italien und Spanien, zentren und 35 Zoos. In diesen Strukturen werden sei der natürliche Nachwuchs für den Aufbau einer diese Mittel wieder zugelassen werden. Dabei gäbe insgesamt 161 Tiere betreut, darunter sind 35 Brut- 176 Proben aus 16 Horsten 94 Proben aus 6 Horsten stabilen Population nicht ausreichend. Aber die dau- es eine für Geier sichere, in ganz Europa etablierte paare. In diesen Stationen sind in den letzten 30 Jah- erhafte Wiederansiedlung sei auf einem gutem Weg. Alternative: Meloxicam. Die bei der gewaltigen Tier- ren insgesamt 422 Bartgeier flügge geworden. 225 (53 Derzeit sind in den Hohen Tauern zwischen 15 und produktion anfallenden Kadaver und Kadaverteile %) davon konnten in die Natur entlassen werden. 20 Bartgeier unterwegs. Leider verschwinden immer stellen heute für die Geier einen guten Ersatz für die wieder Bartgeier. Die größte Gefahr für die Aasfresser ursprüngliche natürliche Ernährung von Wildtierka- Der Speiseplan von Bartgeiern und sei die bleihaltige Munition: voriges Jahr starben zwei davern dar. Leider wirkt sich das nun fatal auf ihre an einer Bleivergiftung. Aber auch illegale Abschüsse Bestände aus. Im Zuge des Monitorings der beiden Vogelarten reduzieren immer wieder den Bestand. Die Herstellerfirmen Fatro Iberica und Fatro Italy Bartgeier und Steinadler haben wir im Nationalpark wollen von der Giftigkeit ihres Produktes nichts ge- Stilfserjoch unter der Koordination und Federfüh- nicht definierbar nicht definierbar wusst haben, obwohl diese von Oaks et al 2004 in der rung unseres Ornithologen Dr. Enrico Bassi, mit Hilfe Auch Europas Geier durch Diclofenac renommierten Zeitschrift Nature publiziert wurden. schwindelfreier Kletterer, Förster und anderer Mitar- Ebenso unverständlich und inakzeptabel ist es, dass Der Blick nach Europa und weltweit Zusammenfassung des Beitrages in Falke 61, 4/2014 die Zulassungsbehörden noch nicht reagiert haben.
Besonders kritisch steht es um die Bartgeier auf der Insel Korsika. Dort ist 2013 nur ein Jungvogel geboren In den klassischen »Geierländern« Indien, Nepal und Die Vulture Conservation Foundation (VCR) – Euro- worden und seit 2008 sind nur mehr acht Brutpaare Pakistan sind die Bestände der endemischen Geier- pas einflussreichste Geierschutzorganisation – setzt präsent. Eine künstliche Aufstockung der korsischen arten Bengalgeier (Gyps bengalensis), Langschnabel- sich für den Schutz der europäischen Geierarten ein Bartgeier-Population wird daher in Fachkreisen er- geier (Gyps indicus) und Dünnschnabelgeier (Gyps te- (Bart-, Gänse-, Mönchs- und Schmutzgeier). Zu den nuirostris) in nur einem Jahrzehnt bis auf ein bis drei wichtigsten Projekten zählen die erfolgreiche Wie- Unsere Kenntnisse über die Bartgeier-Populationen Prozent reduziert worden. Als Hauptursache dieses deransiedlung des Bartgeiers in den Alpen und Maß- in den Alpen, Pyrenäen, Andalusien, Kreta und Kor- in der Geschichte einmalig schnellen Aussterbepro- nahmen gegen die Vergiftung von Geiern. Der VCR sika sind gut. Hingegen wissen wir über die Bartgei- zesses wurde nach intensiven internationalen For- fordert ein völliges Verbot der Herstellung, Verbrei- er in Äthiopien, in der Türkei, im Kaukasus, und in schungen Diclofenac identifiziert.
tung und Anwendung von Diclofenac und ähnlichen Zentralasien wenig bis gar nichts. Ein Aktionsplan Diclofenac (Handelsname in Europa auch Voltaren®) Produkten in der Veterinärmedizin. für das weltweite Monitoring der Bartgeier ist daher wurde seit Beginn der 1990er Jahre als wirksames in Vorbereitung.
Arzneimittel eingesetzt, das ähnlich wie Acetylsali- Weitere aktuelle Informationen finden Sie unter: cylsäure (z. B. Aspirin®) schmerzstillend, fiebersen- www.4vultures.org/news oder bei Facebook und kend und entzündungshemmend wirkt. Diese mo- Twitter unter: "4vultures". dernen und zudem sehr preiswerten Medikamente wurden sehr gerne angenommen und entsprechend Abb. 6: Bartgeier im Balzflug im Zebrù-Tal (Sondrio) (Foto E. Rainoni) in der Tierhaltung eingesetzt. Diclofenac wird im avk-nachrichten 63 - 2014 avk-nachrichten 63 - 2014 erfolgreich bezeichnet werden: Dank der gesammel- Afrika – aber wo genau? ten Daten wissen wir nun, wo die Schwalben den Wie eine Vorstudie der Schweizerischen Vogelwarte Winter verbringen. Noch sind längst nicht alle Daten Sempach zeigte, verbringen praktisch alle Rauch- ausgewertet. Die Forscher werden sie in den nächsten schwalben den Winter in der Nähe des Golfs von Monaten genauer analysieren und sicher noch viel Guinea. Die meisten Vögel verweilen in Nigeria, der Neues und Spannendes entdecken.
Zentralafrikanischen Republik, in Kamerun, Gabun und im Kongo. Wenige Individuen fliegen in weiter westlich gelegene Länder wie die Elfenbeinküste, nach Ghana oder Mali. Die meisten Schwalben legen also auf jedem Zugweg mindestens 5.000 bis 5.500 Kilometer zurück. Nur wenige wechseln ihren Stand- ort; die meisten verbringen den Winter an einem ein- Die Daten der Geodatenlogger geben aber auch Hin- weise, wie der Zug abgelaufen ist. Mit einer täglich zurückgelegten Strecke von durchschnittlich 200 Ki- lometern können die Schwalben 25 bis 30 Tage nach ihrem Abflug in Afrika schon im Tessin eintreffen. Im Frühling kommen die Männchen meistens minde- Abb. 8: Diese Rauchschwalbe ist bereit für den Abflug in den Süden. stens 5 bis 10 Tage vor den Weibchen an. Mehrere der Am Rücken ist der Lichtsensor des Geodatenloggers erkennbar.
mit Geodatenloggern ausgestatteten Rauchschwal- ben überwinterten in Nigeria. Die gesammelten Da- Flugziel »Swallow City« ten bestätigen, dass dieses Land für Schwalben beson- Chiara Scondolara, Tessin (CH) ders wichtig ist. 1995 hatte der britische Ornithologe John Ash zusammen mit vier Kollegen im kleinen, Rauchschwalben unterwegs. Um für die Rauchschwalbe wirkungsvolle Schutzmassnahmen einleiten zu kön-
abgelegenen Dorf Ebbaken in der Region Cross Ri- nen, sind Studien sowohl im Brutgebiet als auch in den Winterquartieren und auf dem Zug nötig. Forschende ver nahe der Grenze zu Kamerun im Osten Nigerias der Vogelwarte und der Universität Mailand sind nun den Geheimnissen der Rauchschwalbe vom Tessin bis einen riesigen Schwalbenschlafplatz entdeckt. Wie ei- nach Afrika auf der Spur. nige der wenigen Wiederfänge von beringten Schwei- zer Rauchschwalben zeigen, verbringen auch unsere Mehr als andere Arten verkörpert die Rauchschwalbe land in den Bolle di Magadino TI durchführte. Dank Schwalben genau hier den Winter. Die Vogelfor- den Vogelzug – sie ist die Frühlingsbotin schlechthin. der hilfreichen «Mitarbeit» der Tessiner Schwalben scher erzählten, dass der Himmel vor lauter Schwal- Ist sie zurück, ist der Winter definitiv zu Ende. Doch gelang es, einen Teil der Geheimnisse zu lüften. Dafür ben jeweils dunkel wurde, als die Vögel am Abend wo und wie verbringen die Rauchschwalben den setzten die Wissenschafter die leichten Geodatenlog- einflogen. Es war praktisch unmöglich, ihre Zahl zu ger ein, welche die Vogelwarte 2009 entwickelt hatte schätzen, doch es muss sich um Millionen gehandelt Die Antworten auf diese Fragen lagen bisher weit- (siehe Abb. 8). Hunderte von erwachsenen, brütenden haben. Diese Millionen von Schwalben versammelten gehend im Dunkeln. Und dies, obwohl die Rauch- Rauchschwalben wurden mit den winzigen Geräten sich jeweils abends auf einem kleinen Hügel, um dort schwalbe zu den Vogelarten gehört, die am häufigsten ausgestattet, bevor sie nach Afrika flogen.
zu übernachten. Die Straße in Ebbaken war komplett beringt wurden und am besten untersucht sind. Aber Um an die Daten der Geodatenlogger zu gelangen, mit Vogelfedern übersät. Der Grund: In jenen Jahren von den über 200.000 Rauchschwalben, die seit 1924 müssen die Schwalben ein zweites Mal gefangen wer- verzehrten die etwa 500 Dorfbewohner während des in der Schweiz einen Ring erhielten – dem Jahr der den, wenn sie im darauf folgenden Frühling aus Afri- Winters bis zu 300.000 Schwalben; die Vögel stellten ersten Beringung in unserem Land –, wurden nur ge- ka zurückkehren. Die Rauchschwalbe eignet sich gut eine der raren Proteinquellen dar. Die Dorfchefs hat- rade 23 in Afrika wieder gefangen. Somit waren bis- für eine solche Studie, da ihre Brutortstreue praktisch ten sich Ketten mit den Ringen der toten Schwalben her weder die Winteraufenthaltsorte noch die Details hundertprozentig ist. Jahr für Jahr kehren die adul- umgehängt. Die britischen Ornithologen kauften eine zum Zugablauf bekannt. Dies änderte sich mit einem ten Tiere, falls sie den Zug und den Winter in Afrika solche Kette – und erhielten so die ersten wiederge- Forschungsprojekt, das die Schweizerische Vogel- überleben, zum Brüten auf den gleichen Bauernhof fundenen Ringe aus der Region. Nach der Entde- Abb. 9: Die meisten »unserer« Rauchschwalben überwintern in Ni- warte Sempach von 2009 bis 2012 mit Unterstützung zurück, oft sogar ins gleiche Nest. Und jeden Frühling ckung des Schlafplatzes erhielt Ebbaken den Beina- geria. Und viele von ihnen verbringen die Winternächte am großen der Stiftung Bolle di Magadino, der piemontesischen warteten die Projektbeteiligten ungeduldig auf die men »Swallow City«, Schwalbenstadt. Während der Rauchschwalbenschlafplatz beim Dorf Ebbaken, das inzwischen Parke des Lago Maggiore und der Universität Mai- Rückkehr der Schwalben. Das Projekt darf als sehr den Beinamen »Swallow City« erhalten hat.
letzten 20 Jahre hat sich die Situation stark gebessert; avk-nachrichten 63 - 2014 avk-nachrichten 63 - 2014 der Hügel mit dem Schlafplatz wurde inzwischen inzwischen praktisch keine Vögel mehr essen. Als rück. Die hohen Temperaturen und der Regen führen Rauchschwalbe und anderer prioritärer Arten für die unter Schutz gestellt. Gemäss Recherchen des itali- alternative Proteinquelle dient ihnen unter anderem hier zu großen Beständen von Termiten und ande- Artenförderung in die Grundsätze der Raumplanung enischen Ornithologen Pierfrancesco Micheloni, der eingeführter gefrorener Fisch. Zwischen Oktober und ren Insekten, von denen sie sich ernähren. Während integrieren zu können. Für die Schwalbe wäre es zum die Schwalben in Nigeria seit 15 Jahren untersucht, März importierte Ebbaken fünf Tonnen Fisch, wie den Arbeitstagen im Wald beringten wir fast 3000 Beispiel entscheidend, in einem Umkreis von weniger ist die Zahl der hier übernachtenden Vögel in den eine Studie 2001 zeigte; 1995 waren noch 3,4 Tonnen Schwalben und machten zahlreiche Wiederfänge aus als 300 Metern um den Neststandort insektenreiche letzten Wintern trotzdem stark gesunken. Dieser Schwalben verzehrt worden. Eine Schwierigkeit be- verschiedenen Ländern Europas – ein weiterer Hin- Wiesen vorzufinden. Maßnahmen für die Schwalben Rückgang hat stattgefunden, obwohl die dort leben- steht weiterhin: Auch wenn Fisch günstig angeboten weis für die Wichtigkeit dieses Platzes für die euro- können sich auch auf andere Arten wie Steinkauz, den Menschen dank dem großen Engagement von wird – die Schwalben waren kostenlos. Ein einzelner Wiedehopf, Gartenrotschwanz und Wendehals posi- Micheloni und verschiedenen Schutzorganisationen Junge konnte pro Nacht bis zu 1000 Schwalben erle- tiv auswirken, wie die Artenförderungsprojekte von gen, die sich auf dem Markt für umgerechnet 80 Euro Schutz im Winter- und im Brutgebiet nötig Schweizer Vogelschutz SVS/BirdLife Schweiz und verkaufen ließen – willkommenes Geld, das für die Die Kenntnis der Rastplätze und Überwinterungsorte Vogelwarte Sempach zeigen. Schule und die medizinische Versorgung eingesetzt ist eine wichtige Voraussetzung, um die Lebensbedin- Mit den Studien, die wir im Rahmen dieses For- gungen der Zugvögel während der Wintermonate zu schungsprojekts am Brutplatz, im Winterquartier und verbessern. Genauso wichtig ist es aber, die Zugvögel auf dem Zug durchgeführt haben, hoffen wir, einen Auf Expedition in Nigeria auch in anderen Brutorten zu schützen. Im Tessin ist wichtigen Beitrag für den Schutz der Rauchschwalbe Dank der wertvollen Mitarbeit von Pierfrancesco die Bereitschaft dazu groß. Viele Bauernfamilien pas- leisten zu können.
Micheloni konnten die Vogelwarte Sempach und die sen besonders gut auf, dass die Fenster der Gebäude Universität Mailand im Februar 2012 eine Expedition mit Nestern immer offen bleiben. Um die Mauern vor Originalartikel französisch; Übersetzung Dr. Eva Inderwildi organisieren, an der ich teilnehmen durfte. Sie führte Verschmutzung durch Vogelkot zu schützen, haben auch nach Nigeria. Dabei sammelten wir neue Daten sie unter den Nestern Bretter angebracht.
Chiara Scandolara ist Biologin. Im Rahmen ihrer Dissertation an
über die Schwalben im Winter, zum Beispiel zur Mau- Unsere Rauchschwalbenstudie war auch nur dank der der Vogelwarte Sempach und der Universität Mailand untersucht ser, die bei den Schwalben jeweils im Winterquartier guten Zusammenarbeit mit Privateigentümern sowie sie das Zugverhalten, die Ausbreitung der Jungvögel und den Schutz der Rauchschwalbe im Tessin. Zudem engagiert sie sich im stattfindet. Es wurde eine abenteuerliche Exkursion. mit über 50 Landwirten mit Höfen und Ställen mög- Rahmen des Artenschutzprogramms beim Schweizer Vogelschutz Nach einer einwöchigen Reise kamen wir zu sechst lich. Sie kümmerten sich Jahr für Jahr liebevoll um SVS/BirdLife Schweiz für prioritäre Vogelarten.
im Dörfchen Ebbaken an. Die kleinsten Kinder, die ihre wertvollen Gäste und erlaubten es uns Wissen- noch nie einen weißen Menschen gesehen hatten, bra- schaftlern, das Leben ihrer Schützlinge zu erforschen. Fondazione Bolle di Magadino Abb. 10: Die Einwohner von Ebbaken sind stolz, dass sich bei chen vor Schreck in Tränen aus. Dann aber wurden In den nächsten Jahren hoffen wir, mit dem geplanten Stazione ornitologica svizzera ihnen täglich zwei Millionen Rauchschwalben zum Übernachten sie neugierig und freuten sich über die mitgebrachten Park in der Magadinoebene gewisse Ansprüche der Università degli Studi di Milano kleinen Geschenke. Wir waren wohl die einzigen Tou- risten während des ganzen Jahres. Um eine Erlaubnis zu erhalten, mit den Schwalben zu arbeiten, verhan- delten wir mit den Dorfbewohnern. Zu unserer Ver- wunderung erhielten wir nach der Bezahlung eine Quittung mit dem Stempel »Schwalbentouristen«. Offenbar hat man den Schwalbentourismus bereits professionalisiert und erachtet ihn als wichtige Ein- Wie wir beobachteten, verbringen die Schwalben die Nacht im bis zu fünf Meter hohen Elefantengras (Pennisetum purpureum) auf den steilen Hängen, die das kleine Dorf umgeben. Dieses Gras ähnelt etwas unserem einheimischen Schilf in den Feuchtgebie- ten. Die Schwalbendichte kann bis zu 80 Individuen pro Quadratmeter betragen! Erstaunlicherweise hält sich tagsüber keine einzige von ihnen in der Nähe Abb. 11: Der Hügel bei Ebbaken mit dem Rauchschwalben-Schlaf- von Ebbaken auf. Vielmehr verteilen sich die Schwal- Abb. 13: Jahr für Jahr kehren die Rauchschwalben zum Brüten auf Abb. 12: Die Rauchschwalben wurden im Tessin mit Ring, Farb- platz wurde inzwischen unter Schutz gestellt. den gleichen Bauernhof, oft sogar ins gleiche Nest, zurück. Die tupfer und Geodatenlogger ausgestattet. So erhielten die Forscher ben für die Nahrungssuche auf einem Radius von Besitzer der Höfe und Ställe in der Magadinoebene kümmern sich ein Maximum an Informationen über das Verhalten der Vögel im 50 bis 60 Kilometern über den Bäumen der Wälder liebevoll um ihre Gäste und haben so die umfassende Studie über Brutgebiet, auf dem Zug und im Überwinterungsgebiet.
und kommen erst bei Einbruch der Dunkelheit zu- die Rauchschwalbe überhaupt erst ermöglicht.
avk-nachrichten 63 - 2014 avk-nachrichten 63 - 2014 Bemerkungen zu den Beobachtungen von 2013 Braunkehlchen: Viele potentielle Brutplätze sind
Gänsesäger: Zahlreiche Beobachtungen (Jänner 5,
Oskar Niederfriniger offensichtlich nicht besetzt, große Lücken in der Februar 9, März 15, April 1, November 1, Dezember Verbreitungskarte von ornitho.it! 1) vom Kalterersee, Olanger Stausee und von der Für diese Liste sind alle Beobachtungen aus orni-
Prettau und vom Brennerpass.
Bruchwasserläufer: U.a. am 20.04. 12 Ex bei Prad, 5
Etsch zwischen Meran und Auer).
tho.it und aus der Datenbank der AVK (insgesamt Baumfalke: Die Beobachtungen liegen zwischen
Ex Flugplatz Bozen, 4 Ex Kalterersee.
Gartenbaumläufer: Östlich des Eisacktales (Puster-
ca. 25.000 Meldungen) durchgesehen und in unter-
13.04. - 20.10.; Beuteübergabe zwischen Partnern Dohle: Zur Brutzeit in Prad, Glurns, Schluderns,
tal, Dolomiten) fehlen Meldungen aus der Brutzeit schiedlicher Weise zusammengefasst worden. Da-
Pfatten, Bozen, Feldthurns, Lajen, Bruneck.
zur Gänze, das scheint eigenartig! bei wurde darauf geachtet, sowohl Seltenheiten zu Baumpieper: Flächenmäßig gut verbreitet, zahlen-
Dorngrasmücke: Fast alle Beobachtungen beziehen
Gartengrasmücke: Brutnachweis bei Graun, mit
berücksichtigen als auch »normale« Vogelarten zu mäßig aber starker Rückgang bemerkbar.
sich auf Zuggäste, kein Brutnachweis! Ausnahme des oberen Vinschgaus anscheinend nur erwähnen, bei denen mir Anmerkungen zur Ver-
Bekassine: Die Meldungen konzentrieren sich auf
Dreizehenspecht: Aus dem Bereich Etschtal von Me-
sporadisch vorhanden, bevorzugt offensichtlich die breitung und Häufigkeit sinnvol erschienen.
die Wintermonate, allerdings 1 Ex am 20.01. bei Sex- ran bis Salurn fehlen größtenteils Nachweise, ebenso kühleren Lebensräume (z. B. längs der Bachläufe in ten ist dann doch außergewöhnlich.
aus dem Ahrntal.
höher gelegenen Tälern).
Alpenbirkenzeisig: Die Beobachtungen in den
Bergente: 1 Ex am Kalterersee (Jänner).
Drosselrohrsänger: Kaltern, Lana, Bozen, wohl alle
Gartenrotschwanz: Die ersten Beobachtungen am
Obstwiesen im Talboden sind zahlenmäßig stark Bergfink: Zahlreiche Beobachtungen, z. B. am 31.03.
nur auf Durchzug.
01.04. (Schluderns, Naturns, Bozen), die letzte am zurückgegangen. 30 Ex bei St. Leonhard i. P. und 100 Ex am 18.11. in Dunkler Wasserläufer: Nur eine einzige Meldung.
13.10. (St. Leonhard i. P.).
Alpenbraunelle: Sowohl am Alpenhauptkamm als
Eisvogel: Die Beobachtungen liegen – von wenigen
Gelbspötter: Kaltern, Pfatten, Bruneck (alle im Mai
auch in den Dolomiten gibt es noch viele Lücken Berglaubsänger: Meldungen vor allem aus dem
Ausnahmen abgesehen – zwischen September und in der Verbreitung, von denen hoffentlich einige in April, ein Brutnachweis aus Brixen (Altvögel füttern Goldregenpfeifer: 3x auf dem Frühjahrszug beo-
diesem Sommer geschlossen werden können.
Bergpieper: Es fehlen Nachweise aus der Brutzeit
bachtet (Jenesien, Flugplatz Bozen, Prad).
Alpendohle: Eine Auswahl von großen Trupps:
von den Höhen um Bozen.
Erlenzeisig: Zahlreiche Winterbeobachtungen und
Grauammer: 3 Meldungen (2 Flugplatz Bozen im
03.01. 237 Ex in Sand i. T. (Foto, gezählt), 05.01. 350 Beutelmeise: Keine Bruthinweise, nur Nachweise
Mai und Dezember, 1 bei Mals im Juli).
Ex in Prad, 20.01. 200 Ex in Prad, 21.01. 117 Ex in aus der Zugzeit.
Fahlsegler: Beobachtungen in Bozen in der zweiten
Graugans: Die an verschiedenen Stellen beobachte-
Sexten, 26.01. 100 Ex in Martell, 27.01. 100 Ex in Bienenfresser: 8 Ex am 12.05. bei Lana
Augusthälfte mit Brutnachweis.
ten einzelnen Exemplare sind wohl nur entflogene Glurns und 120 Ex in Hafling, 31.03. 300 Ex in Prad, Birkhuhn: Die Beobachtungen sind in ornitho aus
Fasan: Beobachtungen nur aus der Gegend von
-- 15.08. 100 Ex in Moos i.P., 20.08. 200 Ex in Olang, Schutzgründen verschlüsselt, so dass keine Aussa- Graureiher: Brutkolonien in Niederlana, Kuens, St.
30.08. 100 Ex in Völs, 04.10. 120 Ex in Toblach, 11.10. gen gemacht werden können.
Feldlerche: Die Verbreitungskarte in ornitho.it zeigt
Leonhard i. P., St. Pankraz, Eppan-Etsch, Kalterersee, Blässgans: Ein verletztes Exemplar Anfang Februar
eine recht große Verbreitung, zeigt aber in keiner Brixen, Gais, Niederdorf, z. T. nur 1-2 Horste, max. Alpenmeise: (früher: Weidenmeise): Viele Mel-
bei Sigmundskron an der Etsch.
Weise den starken Rückgang der Feldlerche; sie ist ca. 10 besetzte Horste/Platz.
dungen aus dem Nadelwaldbereich.
Blässhuhn: Brutnachweise fehlen nach wie vor aus
aus vielen Bereichen im Talboden bzw. in Obstbau- Grauschnäpper: Eigenartigerweise fehlen aus dem
Alpenschneehuhn: Die Beobachtungen sind in orni-
dem Eisacktal und Wipptal (außer Pfitsch) und aus Wipptal samt Seitentäler Beobachtungen, im übrigen tho.it aus Schutzgründen verschlüsselt, so dass keine dem Pustertal! Feldschwirl: Kalterersee, Flugplatz Bozen, Brixen-
Südtirol ist der Grauschnäpper zwar locker aber Aussagen gemacht werden können.
Blaukehlchen: Zwischen 20.03. – 20.04. mehrere
Milland, Sand i. T. (April, Mai, Okt).
Alpensegler: Meldungen nur aus den beiden bereits
Beobachtungen (Bozen, Kalterersee, Bruneck, Neu- Feldsperling: Altvögel begutachten zwei Nistkästen
Grauspecht: Kommt in den derzeit vorhandenen
bekannten Brutplätzen: Andrian und unteres Eisack- und können sich anscheinend nicht entscheiden (Lajen).
Verbreitungslücken (z. B. Vinschgau, Wipptal, Ulten) tal (Atzwang, Lajen).
Blaumeise: Im östlichen Teil Südtirols ist die Blau-
Felsenschwalbe: Jänner- und Dezember-Beobach-
der Grauspecht tatsächlich nicht vor oder fehlen die Alpenstrandläufer: 1 Ex am 05./06.08. bei Neumarkt meise nur spärlich vorhanden, entspricht dies der
tungen nur aus Eppan und Bozen.
(trotz seines Namens ist er fast nur an Meeresküsten Realität oder fehlen nur Beobachtungen? Fichtenkreuzschnabel: Zahlreiche Beobachtungen,
Grünschenkel: nur zwei Meldungen.
anzutreffen, daher sind Beobachtungen bei uns sehr Blaumerle: Beobachtungen nur aus den Gemeinden
auch mit mehreren Brutnachweisen (01.04./ 09.06./ Habicht: Viele Meldungen liegen vor, aber vor allem
Pfatten und Salurn.
19.06./ 30.06./ 30.07./ 15.08./ 18.12.
aus dem mittleren Vinschgau und aus dem Raum Amsel: Am 01.03. sammelt ein Weibchen Nistmate-
Blauracke: 3 Meldungen (Meran, Bozen, Kaltern) (2x
Fischadler: sechs der acht Fischadler zogen am Kal-
Pustertal-Dolomiten fehlen immer noch Beobach- rial in Meran, am 13.03. baut ein Weibchen in Bozen Mai, 1x Juli).
terersee nach Norden.
tungen aus der Brutzeit.
an einem fast fertigen Nest, am 15.03. in Leifers. – Bluthänfling: Relativ viele Beobachtungen, auch
Fitis: Zwischen 26.05. und 21.07. fehlen Beobach-
Halbringschnäpper: 1 Ex am 19.04. am Kalterersee
Ein Teilalbino in Partschins. – Am 30.12. oberhalb Brutnachweise sind dabei.
tungen, also beziehen sich alle Meldungen auf von Pfelders (1650m) 1 Ex, ca. 1,20m Schnee! Brachpieper: Flugplatz Bozen und Eisackufer (Zug-
Halsbandschnäpper: 4 Beobachtungen aus der Zug-
Auerhuhn: Die Beobachtungen sind in ornitho.it aus zeit), leider keine Beobachtungen (mehr) aus den
Flussregenpfeifer: Brutnachweise vom Raum Bozen-
zeit (3x April, 1x August).
Schutzgründen verschlüsselt, so dass keine Aussa- Brutgebieten im Vinschgau. Süd und vom obersten Vinschgau, aus allen anderen Halsbandsittich: Nur aus Bozen bekannt (max. 4 Ex
gen gemacht werden können.
Brachvogel: Ein Totfund wird aus der Eyrser Au
Landesteilen fehlen Hinweise auf eine mögliche Brut! gemeldet); andere beobachtete »Exoten« (sind wohl Bachstelze: Beobachtungen aus allen Monaten.
(Laas) gemeldet.
Flussuferläufer: Vereinzelte Bruthinweise liegen vor, alles entflogene Vögel): Wellensittich (Bozen), Rosen-
Bartgeier: Außerhalb Ortlergebiet Meldungen aus
Brandgans: 7 Ex am Kalterersee (April).
aber kein einziger Brutnachweis! köpfchen (Lana), Nymphensittich (Lana, Gargazon).
avk-nachrichten 63 - 2014 avk-nachrichten 63 - 2014 Haubentaucher: Brutnachweise vom Haidersee, Kal-
Kranich: Nachdem die Kraniche offensichtlich neue
Lücken mehr auf, weitere Nachweise erwünscht.
Reiherente: max. ca.170 Ex am 21.08. am Haidersee,
Zugwege »probieren«, mehren sich auch bei uns Mittelmeermöwe: Viele Meldungen, aber von 2013
von dort liegt auch Brutnachweis vor.
Hausrotschwanz: Ab 14.01. liegen Beobachtungen
sowohl die Zahl der Meldungen als auch die Größe liegt kein Brutnachweis vor.
Ringdrossel: Beobachtungen ab 29.03., letzte Beobach-
vor und noch im Dezember in Moos i. P. der Gruppen, z. B. 31.10. ca. 300 bei Brixen, 02.11. Mittelsäger: 1 Männchen Ende Dezember am Kalte-
tung am 10.09. – mit einer Ausnahme: am 17.12. bei Heckenbraunelle: In der Umgebung von Bozen und ca. 100 bei Brixen, 05.11. ca. 300 bei Toblach, 30.11.
Weißenbach im Sarntal 10 Ex auf Vogelbeerbäumen.
im Ahrntal sind noch Lücken im Verbreitungsbild.
ca. 130 am Kalterersee. Im Frühjahr sind nur kleine Mönchsgrasmücke: Am 06.01. in Bozen, am 11.02.
Ringeltaube: Sie entwickelt sich immer mehr zu
Heidelerche: St. Leonhard i. P. (März), Mals (Mai),
Trupps gemeldet worden (3-15 Ex).
in Meran, ab 13.03. regelmäßig bis 15.10., dann noch einem Kulturfolger: am 09.08.werden 2 flügge Junge Glurns (Juni), Brenner (Juni), Prad (Okt).
Krickente: Meldungen aus allen Monaten außer
am 03.11. in St. Leonhard i. P. und am 13.12. bei Gais.
von den Eltern auf einer Pinie in Meran-Obermais Heringsmöwe: 3 Meldungen (auch Fotodokumenta-
Mai-Juni-Juli! Ob der Brutplatz in den Sarntaler Mornell: Beobachtungen zwischen 31.08. – 08.09.
gefüttert; Ringeltauben sind dort in mehreren Paaren tion vorhanden).
Alpen (Villanders-Sarntal) noch besetzt ist? (Villanders, Lüsen, Mals, max. 30 Ex beim Herbstzug – neben Straßen- und Türkentauben – das ganze Jahr Höckerschwan: Sowohl Brutzeitbeobachtungen als
Kuckuck: Die ersten Kuckucksrufe am 04.04. gehört
im Plosegebiet).
über anwesend; Wo gibt es sonst noch Brutnach- auch Brutnachweis nur vom Toblachersee.
(Eppan-Berg und Girlan); am 15.08. bettelt ein Jung- Nachtigall: Wie bisher stammen alle Beobachtungen
weise im Siedlungsbereich? Hohltaube: Einige Meldungen, aber kein Bruthin-
vogel nach Futter (Eppan), am 28.07. in Schnals in aus dem Etschtal und dem Vinschgau – mit einer Rohrammer: Aus der Brutzeit liegen nur Beobach-
weis, geschweige Brutnachweis! Ist die Hohltaube einzigen Ausnahme: »zum ersten Mal höre ich eine tungen vom Kalterersee vor, aber kein Brutnachweis.
aus der Brutvogelliste Südtirols zu streichen? Kurzzehenlerche: 2 Ex am 15.04. am Flugplatz Bozen.
singende Nachtigall im Pustertal« (Bruneck) (22.04.).
Rohrdommel: Beobachtungen liegen nur vom Kalte-
Kampfläufer: nur zwei Meldungen (Frühjahrszug)!
Lachmöwe: Die größten Trupps (je ca.60 Ex) am
Nachtreiher: Beobachtungen nur im April (Bozen-
rersee vor, je 1 Ex (Winter und Zug).
Kiebitz: »Am 21.04. 1 Ex in einem ehemaligen Mais-
07.04. (Kalterersee) und am 19.04. bei Bruneck, keine Flugplatz, Lana, Siebeneich).
Rohrschwirl: 1 Ex am 28.05. am Kalterersee.
feld; Gebiet war vor knapp 30 Jahren noch Brutgebiet; Bruthinweise.
Neuntöter: Viele Meldungen, auch zahlreiche Brut-
Rohrweihe: Viele Beobachtungen aus der Zugzeit,
dem Beregnungsbau und den Obstplantagen ist zu Löffelente: Kalterersee, Lana, Bozen, Montigglersee
nachweise, aber vor allem im Wipptal-Sterzinger Bruthinweise nur vom Kalterersee.
"verdanken", dass er als Brutvogel hier (und im ge- (März, April, August).
Raum sind noch beträchtliche Lücken vorhanden.
Rostgans: 2 Ex in Bruneck, zwei Wochen lang, wohl
samten Vinschgau) ausgestorben ist« (U. Thoma); an- Mariskensänger: 3x am Kalterersee beobachtet
Orpheusspötter: Kalterersee und Bozen (Mai), Hai-
sonsten aus der Zugzeit allgemein viele Meldungen, dersee (August).
Rotdrossel: Beobachtungen von Jänner bis 14. April
z. B. am 09.03. ca. 130 Ex am Flugplatz Bozen, der Mauerläufer: Das Verbreitungsbild weist (noch) sehr
(je 1-3 Ex).
einzigen freien Wiesenfläche weit und breit! viele Lücken auf, vielleicht kann die eine oder ande- Pirol: Keine Meldungen, die auf eine mögliche Brut
Rotfußfalke: 7 Meldungen, max 5 Ex zwischen
Klappergrasmücke: Sehr viele Meldungen, aber
re heuer im Sommer bei Bergwanderungen geschlos- hinweisen, nur Zugzeit.
20.04. – 30.05. + 23.08.
trotzdem sind in der Verbreitungskarte von ornitho.
sen werden! Es wäre wünschenswert! Prachttaucher: Ende Nov/Anfang Dez 1 Ex am
Rothalstaucher: 1 Jungvogel am Haidersee (Ende
it noch viele Lücken zu schließen! Mauersegler: Bei den Mauersegler-Beobachtungen
August – Anfang Sept.).
Kleines Sumpfhuhn: 8 Meldungen (Kalterersee,
in der ersten Aprilhälfte und nach August könnte es Purpurreiher: Meldungen aus April-Mai und eine
Rotkehlchen: In allen 10x10 km-Quadraten nachge-
Bozen-Flugplatz, Eppan-Fuchsmoos, Lana).
sich möglicherweise um Fahlsegler handeln, die sich vom August, fast alle vom Kalterersee.
wiesen, allerdings fehlen in manchen Gebieten noch Kleinspecht: Eine Beobachtung aus Aicha; weitet
in Bozen vor einigen Jahren angesiedelt haben (sofern Rallenreiher: 2 Meldungen im Mai (Kalterersee,
das bisher bekannte Brutgebiet etwas aus.
sie früher nicht übersehen worden sind), vor allem bei Bozen-Flugplatz), 1 im Juli bei Brixen.
Rotkehlpieper: Von diesem seltenen Zuggast aus
Knäkente: Glurns Staubecken, Kalterersee, Moos i.
den Beobachtungen aus dem Raum Bozen-Überetsch. Raubwürger: Beobachtungen zwischen 01.01. -
Sibirien liegen 4 Beobachtungen vor.
P., St. Leonhard i. P., Lana, Bruneck, Leifers, Burgs- Die Unterscheidung ist allerdings nicht einfach. 12.03. und 30.09. – 31.12. Rotkopfwürger: Zwischen 03. und 31.05. hielt sich 1
taller Au, (März, April, August, Oktober).
Mäusebussard: Unter den zahllosen Meldungen
Rauchschwalbe: Am 07.04. ca. 100 am Kalterersee,
Ex am Flugplatz Bozen auf.
Kolbenente: Nur zwei Meldungen (Haidersee,
fallen vor allem die außergewöhnlich hohen Zahlen am 14.07. liegen auf dem Übertalferner (Gletscher Rotmilan: Die Beobachtungen nehmen von Jahr zu
Olanger Stausee).
während der Zugzeiten auf: z. B. am 02.03. 45 Ex, auf ungefähr 3200 m) mindestens 10 tote Rauch- Jahr zu; Schwerpunkt März-April.
Kolkrabe: Der größte Trupp: am 03.02. 120 Ex bei
am 08.03. 27 Ex, am 10.03. 59 Ex, am 16.03. 39 Ex, schwalben im Umkreis von 100 m, am 01.und 02.10. Rotschenkel: Nur eine einzige Meldung.
der Mülldeponie bei Glurns.
am 01.04. 20 Ex, am 25.04. 19 Ex, am 19.08. 10 Ex, a, je ca. 2.000 Ex am Schlafplatz am Kalterersee, am Saatkrähe: Klausen (Februar), Flugplatz Bozen
Kormoran: Aus der großen Zahl der Meldungen –
03.10. noch etwa 1.000 Ex.
meist betreffen sie 1-20 Exemplare – hier ein paar Mehlschwalbe: Die ersten am 04.04. in Eppan; am
Raufußbussard: 1 Ex am 27.12. (von der Seltenheits-
Samtente: 2 Ex bei Pfatten (Februar)
zahlenmäßig herausragende Beobachtungen: 21.08. werden folgende Ansammlungen gemeldet: kommission noch nicht anerkannt).
Sandregenpfeifer: 1 Ex am 01.05. am Flugplatz
08.02. 67 bei Salurn, 17.02. 43 Kalterersee, 23.02. 69 ca.200 in Eppan und ca.100 in Corvara, am 30.08. 50 Raufußkauz: Die Verbreitungskarte in ornitho.it
Bozen, mit ausgezeichneten Fotos! Kalterersee, 24.02. 50 Kalterersee, 02.03. 19 bei Lana, in Eppan, 50 in Girlan, 30 bei Brixen, 100 am Bren- zeigt eine zufriedenstellende Verbreitung im öst- Schafstelze: Keine Hinweise auf mögliche Brut.
24.03. 19 bei Lana, 27.03. 140 (Durchzug) bei Burgs- ner; am 07.09. sammeln sich ca. 80 Ex auf einer Birke lichen Teil Südtirols (Dolomitentäler fehlen), im Schilfrohrsänger: 12x vom Kalterersee und Flug-
tall (Foto), 31.03. 70 Kalterersee und 24 bei Lana und im Dorf (sie brauchen also nicht unbedingt Leitungs- Westen (Etschtal, Ulten, Vinschgau) gibt es keine platz-Bozen gemeldet, 1x Lana.
50 bei Pfatten (Durchzug), 22.09. 44 (Durchzug) in drähte zum Sammeln wie vielfach angenommen); Bruthinweise. Hier herrscht wohl beträchtlicher Schellente: 1-2 Ex Haider-, Kalterer-, Montigglersee.
Pfitsch (Foto), 20.10. 58 (Durchzug) bei Völs.
letzte Beobachtung am 09.10. in St. Leonhard i. P. Schlangenadler: Alle Meldungen sind aus dem Ge-
Kornweihe: Viele Beobachtungen, zwischen Jänner – Merlin: 5 Meldungen: 13.01., 25.01., 10.03.(2x), 25.11.
Regenbrachvogel: Eine sehr seltene Meldung von 7
biet Jenesien – Ritten – Lajen - Unterland.
April und Oktober - Dezember.
Misteldrossel: Die Verbreitungskarte weist keine
Ex liegt vom 07.04. vor (Kalterersee).
Schnatterente: Kalterer- u. Haidersee, Lana (Februar,
avk-nachrichten 63 - 2014 avk-nachrichten 63 - 2014 März, Oktober, November). Sommergoldhähnchen: Erfreulich viele Nachweise
rersee Bruthinweise, kein Brutnachweis.
Pustertal, Dolomiten) fehlen fast zur Gänze Beo- Schneefink: Im nördlichen Pustertal (und Ahrntal)
aus der Brutzeit, trotzdem gibt es noch Lücken (sie- Trauerschnäpper: Kein Brutnachweis.
bachtungen; Fehlt dort der Waldkauz tatsächlich? sind noch große Lücken, vielleicht können sie im he ornitho.it).
Trauerseeschwalbe: Die Meldungen sind seit Jahren
Waldlaubsänger: Sehr lückiges Verbreitungsbild in
Laufe des Sommers geschlossen werden.
Sperber: Wie beim Habicht liegen auch vom Sper-
ornitho.it, sind die speziellen Lebensraumansprüche Schwanzmeise: Vor allem aus dem Dolomitenbe-
ber viele Meldungen vor, aber vor allem aus dem Triel: 1 Ex am 03.05. am Flugplatz Bozen.
dafür verantwortlich? reich fehlen Brutnachweise! mittleren Vinschgau und aus dem Raum Pustertal- Tüpfelsumpfhuhn: Die 12 Meldungen – März-April
Waldohreule: Nur in 5 10x10 km-Quadraten sind
Schwarzhalstaucher: Haidersee, Olanger Stausee je
Dolomiten fehlen z. T. immer noch Angaben aus der und vorwiegend vom Kalterersee – sind mit Fotos Bruthinweise vorhanden (siehe ornitho.it, 2010- 1-3 Ex zwischen August und Dezember.
Brutzeit bzw. Brutnachweise.
dokumentiert (siehe ornitho.it).
2014); der gesamte östliche Teil Südtirols einschließ- Schwarzkehlchen: Die meisten Beobachtungen –
Sperbergrasmücke: nur eine einzige Meldung (Laas)!
Türkentaube: Größere Ansammlungen z. B. am
lich Eisacktal ist anscheinend »Waldohreulen-frei«. wie üblich – aus Bozen und dem Unterland.
Sperlingskauz: Die Beobachtungen sind in ornitho.
08.03. in St. Martin i. P. (16), am 21.03. in St. Martin i. Ist die Waldohreule tatsächlich so selten (gewor- Schwarzkopfmöwe: Die Ausbreitung dieser Art in
it aus Schutzgründen verschlüsselt, so dass keine P. (12), am 19.10. in Eppan (15), am 08.12. in Eppan Mitteleuropa macht sich auch bei uns bemerkbar; Aussagen gemacht werden können.
(25), am 20.12. in Lana (12), am 22.12. in St. Leonhard Waldrapp: 3 Ex vom 18.-21. April (Gais – Toblach)
die Meldungen nehmen von Jahr zu Jahr zu.
Spießente: Stausee Franzensfeste, Lana (Jänner,
i. P. (10), am 25.12. in Gargazon (21 Ex).
und 2 Ex am 15.09. bei Bruneck.
Schwarzmilan: Zahlreiche Beobachtungen, vor
März, November). Turmfalke: Die Verbreitungskarte in ornitho.it
Waldschnepfe: Beobachtungen aus der Brutzeit sind
allem aus dem Unterland; von dort liegt auch die Star: Eine Auswahl der größten Gruppen: 08.03. 200
zeigt eine fast flächendeckende Verbreitung, Brut- nach wie vor sehr spärlich vorhanden, z. B. aus dem Meldung eines Nestbaues vor.
Ex Flugplatz Bozen, 21.03. 800 Ex bei der Mülldepo- nachweise fehlen allerdings vor allem noch aus Vinschgau und dem Eisacktal fehlen sie vollständig. Schwarzspecht: Ein recht gutes allgemeines Verbrei-
nie in Glurns, 08.08. 200 Ex Flugplatz Bozen, 25.08. dem Eisack- und Wipptal sowie aus dem mittleren Nachfragen bei Jagdzuständigen, Förstern, Bauern tungsbild vorhanden, allerdings fehlen größtenteils 200 Ex bei Graun i. V.
usw. könnten wertvolle Hinweise liefern! die Brutnachweise (bitte dringend besetzte Höhlen Steinadler: In den Tälern nördlich des Pustertales
Turteltaube: Außer im Umkreis von Bozen-Kalterer-
Waldwasserläufer: Viele Meldungen, z. B. am 07.04.
gibt es noch Lücken, hier sind sicher noch Ergän- see und den Auen im oberen Vinschgau liegen keine 30 Ex bei Brixen und am 01.04.: 1 bei Bruneck, 1 am Schwarzstorch: Am 24.08. 1 Ex bei Gossensass.
zungen möglich! Bruthinweise vor.
Kalterersee, 15 bei Moos i. P., 2 bei St. Leonhard i. P., Seidenreiher: 1-4 Ex im April, Mai und August,
Steinhuhn: Die Beobachtungen sind in ornitho.it aus
Uferschwalbe: Am Kalterersee die größte Gruppe
1 bei Pfatten, 15.08. 9 Ex Glurns-Staubecken, 3 Ex bei Kalterersee und Eppan.
Schutzgründen verschlüsselt, so dass keine Aussa- am 11.05. (ca. 100 Ex), aber von einer außergewöhn- Laas, 6 Ex bei Villanders.
Seidensänger: Nachweise ausschließlich vom Kalte-
gen gemacht werden können.
lichen Beobachtung wird vom Vahrner See berichtet: Wanderfalke: Obwohl die Meldungen von Jahr
rersee, kein Brutnachweis Steinrötel: Beobachtungen aus folgenden Gemein-
am 10.07. flogen 250-300 Ex eine gute halbe Stunde zu Jahr zunehmen, gibt es immer noch beachtliche Seidenschwanz: Aus folgenden Orten liegen Mel-
den: St. Leonhard i. P., Mals, Sarntal, Mühlbach, herum. Eine Hypothese wäre, dass die Uferschwal- Lücken in der landesweiten Verbreitung, z. B. im dungen vor: Lajen, Brixen, Villanders, Lana, St. Schlanders, Martell, Schnals, St. Pankraz.
ben im Riggertal einen günstigen Brutplatz bei den Vinschgau, im Wipptal, im östlichen Pustertal.
Ulrich, Ritten, Bozen, Moos i. P., Klausen, Prad, Steinschmätzer: Beispiel eines Zugstaus (21.04.): 30
steilen Sandwänden des alten Flussbettes des Eisack Wasseramsel: In der Verbreitungskarte von ornitho.
Bruneck, Mals, St. Martin i. P., Jenesien: die größte Ex bei Schluderns, 10 bei Prad, 5 bei Bruneck, 5 bei finden könnten. Oder ob z. Z. die Anwesenheit von it sind noch einige wenige Lücken, die es zu schlie- Gruppe am 04.01. in Villanders.
St. Leonhard i. P., 4 Bozen-Flugplatz, 3 Bozen.
einer solchen großen Gruppe der Uferschwalben auf ßen gilt. Ob es gelingt? Silberreiher: Bis zu 6 Ex gleichzeitig, außer im Juni-Juli
Stelzenläufer: Zwei Meldungen: 1 Ex am 20.03. bei
Aushubarbeiten für den BBT im Riggertal und die Wasserralle: Am Kalterersee wurde versucht, mit
aus allen Monaten Beobachtungen; Eine außergewöhn- Vilpian, mind. 10 Ex am 28.04. am Kalterersee. dort vorhandenen Erdhügel zurückzuführen wäre?).
Netz- und Fotofallen das Verhalten und die Zug- liche Beobachtung wird aus Brixen gemeldet: »Auf der Steppenweihe: 1 Ex am 02.05. am Flugplatz Bozen.
Uhu: Die Beobachtungen sind in ornitho.it aus
wege der Wasserrallen zu dokumentieren. Der Mauer neben dem Parkplatz machte ein Silberreiher Stockente: Brutnachweise vom Haidersee, Salurn,
Schutzgründen verschlüsselt, so dass keine Aussa- Erfolg blieb allerdings aus, da die Wasserrallen die sehr erfolgreich Jagd auf die Mauereidechsen. Was mich Fuchsmoos, Lana, Toblachersee, Schludernser Au, gen gemacht werden können.
mit Köder bestückten speziellen Fallen beharrlich aber sehr erstaunte, war die Tatsache, dass er kaum Pfatten, St. Martin i. P., Burgstaller Au, Bozen-Eisack. Wacholderdrossel: Eine kleine Auswahl aus der
Scheu vor den Menschen zeigte. Einige der "Camper" Sturmmöwe: Eine große Gruppe von 28 Ex am
großen Zahl von Beobachtungen: 20.01. ca. 100 in Weißbartgrasmücke: 1 Ex am Flugplatz Bozen (Mai).
fotografierten unbekümmert auf 5 m Entfernung. Inte- 10.04. am Kalterersee.
Eppan, 25.09. ca. 200 in Andrian, 30.11. ca.150 bei Weißflügelseeschwalbe: Nur eine Beobachtung: am
ressant war seine Jagdtechnik: ganz gestreckt (auch der Sumpfohreule: Am 13.10. 1 Ex bei Bozen, anschei-
Sand i. T., 13.12. ca.130 bei Girlan, 29.12. ca. 400 in 20.04. 5 Ex mit Trauerseeschwalben.
Hals) nähert er sich dem anvisierten Beutetier, verweilt nend auf Durchzug.
Weißstorch: 31.03. (1 Ex), 06.04. (6), 07.04. (2), 16.05.
einen Augenblick, indem er pendelnde Bewegungen Sumpfrohrsänger: Kalterersee, Laas, Schluderns,
Wachtel: Graun i. V., Mals, Taufers i. M., Bozen Flug-
(1), 28.08. (3) = erfreulich viele! durchführt, schnellt dann blitzschnell mit dem ganzen Lana, Prad, Glurns, Bozen, kein sicherer Brutnach- platz, Prad, Laas, Kastelruth, Bruneck.
Wendehals: Die Meldungen liegen zwischen 10.03.
Körper vor und eben nicht mit s-förmig gehaltenem Wachtelkönig: nur eine einzige Meldung: am 10./11. und 17.07.; aus der östlichen Landeshälfte liegen
Hals. Der Vogel erschien mir nicht krank, war auch Tafelente: Zahlreiche Beobachtungen, aber nur ein
Mai 1 Ex am Flugplatz Bozen! zwar Meldungen vor, aber es sind keine Brutnach- nicht beringt und konnte fliegen.« Bruthinweis, kein Brutnachweis.
Waldbaumläufer: Viele Beobachtungen, Verbreitung weise dabei.
Singdrossel: 9 Jänner-Meldungen, dann bis 12.10.
Teichhuhn: Brutnachweise liegen nur aus dem
bereits zufriedenstellend bekannt.
Wespenbussard: Aus der großen Zahl der Beobach-
regelmäßig, außerdem 24.11. bei Burgstall und St. Etschtal von Meran südwärts vor (d.h. keine aus Waldkauz: In den Tälern südlich der Linie Meran
tungen ein paar herausragende Zugzahlen: 01.05. bei Martin i. P., am 25.12. bei Burgstall.
dem Raum Brixen-Sterzing-Pustertal)! – Brixen offensichtlich flächendeckend verbreitet, Lajen 12 Ex, 18.05. bei Lajen 17 Ex, 19.05. bei Kastel- Singschwan: Am 03.03. 1 Ex am Toblachersee
Teichrohrsänger: Nur von Lana, Eppan und Kalte-
aus den übrigen Landesteilen (Vinschgau, Wipptal, ruth 32+25 Ex, 19.08. bei Pfatten 5 Ex, 21.08. bei St. avk-nachrichten 63 - 2014 avk-nachrichten 63 - 2014 Pankraz 10 Ex, 23.08. bei Villanders 15 Ex, 29.08. bei Alpenmeise (Weidenmeise), Alpenbirkenzeisig Sumpfohreulen (Asio flammeus) in der Balzzeit einsetzen. Nicht bekannt jedoch war, Tirol 5 Ex und bei Riffian 34 Ex, 05.09. bei Ratschings (Birkenzeisig), Bergpieper (Wasserpieper), Bergstelze Italien – jetzt vermehrt gesucht oder dass dieses auch »Flügelklatschen« im Überwinte- 8 Exemplare.
(Gebirgsstelze), Brautente, Buchfink, Buntspecht, rungsgebiet zur Revierabgrenzung genutzt wird. Wiedehopf: Die Meldungen liegen zwischen 23.03.
Eichelhäher, Elster, Gimpel, Girlitz, Goldammer, Erich Gasser Dies konnte im Laufe der letzten Jahre an zahlreichen Grünling, Grünspecht, Haubenmeise, Haussperling, Schlafgemeinschaften (roosts/dormitori) in Italien Wiesenpieper: Beobachtungen von (Jänner)März bis Italiensperling, Italiensperling x Haussperling, Kern-
Ende November 2013 fand im Naturmuseum Bozen beobachtet werden. Diese Winter-Schlafgemeinschaf- April(Mai) und im Oktober(Dezember).
beißer, Kleiber, Kohlmeise, Mandarinente, Nebelkrä- ein Vortrag über die Sumpfohreule (Il Gufo di palude ten, wie wir sie unter anderem auch von Waldohreu- Wiesenweihe: Alle Beobachtungen im April, Mai
he, Rabenkrähe, Stieglitz, Sumpfmeise, Tannenhäher, . la magia di uno spirito erratico) von Paola Bres- len kennen, handhaben die Sumpfohreulen – nicht san statt. Sie ist Biologin und erforscht seit Jahren die unerwartet – anders. Sie versammeln sich in der Re- Zaunammer: Eine einzige Beobachtung: 1 Weibchen
Nachtgreife in Italien. Frau Bressan hat diverse Arti- gel zu mehreren auf dem Boden, gut getarnt im Ge- am 27.04. bei Laas.
Abschließend sei allen, die mit ihren Beobachtungen kel geschrieben und ist Koautorin des Buches über lände (Maisacker, dichter Graswuchs …), so dass sie Zaunkönig: Am 21.08. werden noch flügge Junge
zu dieser Liste beigesteuert haben, ganz herzlich ge- die Sumpfohreule »Il gufo di palude«. kaum wahrzunehmen sind. Ungewöhnlich für die dankt. Nur mit einer beständigen Mitarbeit und mit Die Sumpfohreulen der Welt halten sich durchwegs Sumpfohreule sind Schlafgemeinschaften auf einem Ziegenmelker: Aus dem Vinschgau, dem Passei-
der Bereitschaft, ihre Beobachtungen zu notieren, zu in den nördlichsten Breitengraden der Erde auf. Jene Baum, wie sie für die Waldohreulen typisch sind. ertal, Wipptal, Pustertal und dem Dolomitengebiet melden und damit zur Verfügung zu stellen, kann in den gemäßigten Zonen brüten und überwintern (Dann mischen sie sich gelegentlich mit Waldohreu- fehlen größtenteils Beobachtungen in der Brutver- ein Vorhaben wie der derzeitige nationale und lokale großteils auch dort, es ziehen vor allem die Exem- len. Europaweit gibt es aber nur wenige Hinweise breitungskarte in ornitho.it; Auskünfte bei Jagd- Verbreitungsatlas in ornitho.it realisiert werden. In plare aus dem hohen Norden im Herbst quer durch von Schlafgemeinschaften auf Bäumen.) Sumpfohr- organen, Förstern, Bauern usw. könnten wertvolle ornitho.it ist ersichtlich, wie weit die Verbreitung der die Kontinente Richtung Süden – und dann im Früh- eulen halten sich ja viel mehr am Boden auf, wo sie Ergänzungen bringen, der Balzgesang ist bekannt- einzelnen Vogelarten zurzeit bekannt ist, aber auch, jahr wieder in die Brutgebiete zurück. Der Hauptzug auch brüten, im Gegensatz zu Waldohreulen, die alte lich unverwechselbar! wo noch Lücken sind, die zu schließen wären. im Herbst findet in den Monaten Oktober/November Krähennester oder Ähnliches für ihr Brutgeschäft be- Zilpzalp: Am 22.01., am 31.01., am 02.03., vom 13.03.
statt, jener im Frühjahr in den Monaten Februar, März nutzen. bis 10.11. dann regelmäßig.
Liebe Mitarbeiter, vergesst nicht, euren Meldungen Bis jetzt sind für Italien 1401 Nachweise der Sumpf- Zippammer: Sie fehlt nach wie vor im größten Teil
– sofern irgendwie möglich – einen Atlascode beizu- Frau Bressan beschäftigte sich in ihrem Vortrag vor ohreule gemeldet worden, (60 % in Norditalien, 22 % des östlichen Südtirol, im Vinschgau gut vertreten.
fügen, denn nur dann kann die Meldung für den Ver- allem mit der Frage der Überwinterung der Sumpf- in Süditalien, 18 % in Mittelitalien). Im Veneto war Zitronengirlitz: Die Brutzeitbeobachtungen betref-
breitungsatlas ausgewertet werden. Dies kann in hö- ohreulen, da dieses Thema in den letzten Jahren itali- eine der ersten Schlafgemeinschaften mit 11 Indivi- fen nur den oberen Vinschgau.
heren Lagen den ganzen Sommer über der Fall sein. enweit an Aktualität gewonnen hat.
duen schon 1878 bekannt geworden. 1979 wurde Zwergdommel: Kalterersee und Burgstaller Au (Be-
Allgemein darf die Sumpfohreule als eher unbekannt in der Toskana sogar eine Brut nachgewiesen, was obachtungen aus der Brutzeit!).
Agreiter Andreas, Aichner Georg, Altieri Mattia, Amico Sigrid, eingestuft werden. Sie wurde bisher in Südtirol nur sicher die große Ausnahme darstellt. Die meisten Zwergmöwe: Am 20.04. ca. 60 Ex am Kalterersee
Amt für Jagd und Fischerei, Bacher Johann, Baghino Luca, ausnahmsweise gesichtet. Zwar dürften einige, das Schlafgemeinschaften dieser nordischen Eule finden Barattieri Matteo, Biscontini Paolo, Bissardella Enrico, Blaas Zwergohreule: »Am 02.10. wurde im Revier von
Wilfried, Boano Aldo, Bonanno Laura, Brandolese Oriana, ist anzunehmen, auch durch Südtirol ziehen, aber sie wir in den Regionen Veneto, Emilia Romagna (auch Glurns eine verletzte Eule gefunden; ich staunte nicht Bressan Paola, Brugger Marlies, Bulgarini Fabrizio, Busse Marc, zu beobachten, das scheint schwierig zu sein. Abge- Umgebung Comacchio) und in der Toskana. schlecht, als mir die Frau, welche die Eule gefunden Bussen Matthias, Cavallini Ernesto, Comploi Egon, Comploi sehen davon, dass Eulen in der Regel ohnehin sehr Frau Bressan unterschied grundsätzlich zwei Arten hatte, einen Katzenkäfig präsentierte, worin sich eine Lene und Willi, Corradini Lorenzo, Danay Tilly, Declara Andreas, schwer zu beobachten sind, kann die Sumpfohreule von Überwinterungsstrategien: Die einen halten sich junge Zwergohreule befand. Interessant für mich ist Delazer Thomas, Dvorak Matthieu, Eckstein Angelika, Egger auch sehr leicht mit der Waldohreule verwechselt Patrick, Eisenstecken Katrin, Eisenstecken Lotte, Fauster während der kalten Wintermonate mehr oder we- die Tatsache, dass im Raum Schludernser Leiten – Walter, Fedi Massimo, Fiorini Claudio, Gaertner Timon, Gasser werden. Die Federohren der Waldohreule sind zwar niger dauernd in einer bestimmten Umgebung auf Glurnser Au immer wieder Sichtungen vom höchst- Erich, Gerstgrasser Lothar, Ghisolfi Marco, Giovannini Maurizio, deutlich länger – und meistens auch gut wahrnehm- (stanziale), die anderen ziehen von Ort zu Ort weiter, gelegenen Brutvorkommen in Südtirol gemacht wer- Götsch Hansjörg, Gufler Oswald, Hackhofer Josef, Hofer Peter, bar, während die kurzen Federohren der Sumpfohr- wechseln also ihre Umgebung und ziehen während den. Die Eule war noch teilweise im Jugendkleid und Ilahiane Luca, Knapp Wilhelm, Kofler Christian, Ladurner eule (nur etwa 2,5 cm lang) »angelegt« kaum sichtbar der Wintermonate so z. B. weiter nach Süden (erra- Eva, Lanthaler Andreas, Maier Ulrich, Mair Johannes, Maistri unterernährt und hätte als Zugvogel eigentlich nicht Roberto, Mattioli Attilio, Menotti Passarella, Minati Tommaso, sind. Die Federohren werden nur aufgestellt, wenn tico). Sumpfohreulen überwintern zwar noch im äu- mehr hier sein dürfen. Trotz intensiver Fütterung mit Morandi Stefania, Negra Osvaldo, Niederfriniger Oskar, Noel der Vogel auf irgendeine Art beunruhigt ist. Männ- ßersten Süden auf Sizilien, viele auch auf den Inseln, Mehlwürmern und Eintagsküken ist sie in derselben Pierre et Carmen, Oberschmied Christoph, Paulato Claudia, chen und Weibchen der Sumpfohreule sind ebenfalls überfliegen aber kaum das weite und gefährliche Nacht noch verstorben.« (H. Götsch) Prugger Iacun, Rainer Igor, Rinner Arnold, Rossi Francesca, schwierig zu unterscheiden. Am deutlichsten und da- Meer Richtung Afrika. Eine interessante Beobachtung Zwergscharbe: 1 Ex hielt sich vom 2. Juli bis zum 21. Sascor Renato, Schmiegelt Reiner, Schomm Michaela,
mit sichersten zu unterscheiden sind die Männchen Schweigl Ulrike, Siddi Leonardo, Siviero Bruno, Speranza konnte auch zum Jagdverhalten gemacht werden: August am Haidersee auf.
Giuseppe, Staffler Julius, Stampfl Walter, Stauder Simon, von den Weibchen durch die mittleren Schwanzfe- Sumpfohreulen betreiben, so sich leichte Beute fin- Zwergtaucher: Brutnachweise vom Toblachersee
Steiner Othmar, Stockner Walter, Storer Renzo, Südtiroler dern. Das allerdings auch nur, wenn man einen Vogel den lässt, auch eine Art »befristete Vorratshaltung«. und Haidersee, und viele Wintermeldungen.
Jagdverband, Tagliagambe Sandro, Tarozzi Andrea, Thoma in der Hand hat … Neues konnte auch am Verhalten Sie legen eine Maus auf einem Baum ab, wenn sie ge- Udo, Unterholzner Leo, Varaschin Mauro, Vettori Andreas, der Sumpfohreulen beobachtet werden: Zwar war rade gefressen haben und satt sind. Dann halten sie Vienna Verena , Vigl Bernhard, Viglia Francesco, Wahl Johannes, Auch von den folgenden Vogelarten liegen Meldungen Wassermann Johannes, Winkler Robert, Zagler Elmar, Zonta schon bekannt, dass die Vögel, neben unterschied- sich in der Nähe auf und ruhen, bewachen aber eifer- vor, die hier zusammenfassend erwähnt werden: Paolo, Zublasing Annemarie.
lichen Lautäußerungen, auch »Flügelklatschen« in süchtig ihren »Beute-Ablagerungsplatz«. Oft müssen avk-nachrichten 63 - 2014 avk-nachrichten 63 - 2014 sie erfahren, dass ihnen die Beute von wehrhafteren Vögel der Roten Liste im dunkelroten Rote Liste gefährdeter Vogelarten heute als ausgestorben geführt werden. Weitere, be- Konkurrenten abgeluchst wird: Turmfalken, Krähen Bereich – Keine Wende in Sicht Situation in Südtirol reits 1994 in der Kategorie 1 aufgelisteten Arten sind oder Weihen greifen die Eulen an, die dann mitunter inzwischen noch seltener anzutreffen: Beispiele dafür ihre Maus fallen lassen müssen, um den Schnabel für Für Vogelarten, die auf der Roten Liste stehen, ver- Im Jahre 1994 hat die Abteilung für Natur und Land- sind Dorn- und Sperbergrasmücke, Brachpieper, Or- andere Zwecke frei zu haben.
schlechtert sich die Situation weiterhin. Dies zeigt der schaft der Südtiroler Landesverwaltung die »Rote tolan, Zaunammer und Heidelerche. Flussuferläufer, Ausschlaggebend für die Auswahl des Überwinte- von der Schweizerischen Vogelwarte Sempach be- Liste der gefährdeten Tierarten Südtirols« veröffent- Flussregenpfeifer und Eisvogel zählen zu den gefähr- rungsgebietes ist ein entsprechendes Gelände (Nass- rechnete Swiss Bird Index SBI® für diese Artengrup- licht. In der Publikation werden die Arten der fünf detsten Arten. Oder die Beutelmeise – sie wurde in wiesen, Riedwiesen, Maisfelder) und ein reiches An- pe. Die Rote Liste nennt alle Brutvögel, die Gefahr Wirbeltierklassen (Säugetiere, Vögel, Kriechtiere, den letzten zwei Jahrzehnten nie mehr als Brutvo- gebot an Feldmäusen. Sumpfohreulen ernähren sich laufen, aus der Schweiz zu verschwinden.
Lurche und Fische) sowie eine Auswahl der wich- gel nachgewiesen. Leider ist auch in Südtirol keine fast ausschließlich von Kleinsäugern, gehen aber im tigsten Klassen der Wirbellosen (Schmetterlinge, Trendwende zu erkennen; im Gegenteil, die Zahl der Notfall auch an Feldhasen und Vögel, wenn keine Sempach. – Das Ziel, die Rote Liste der in der Schweiz Hautflügler, Käfer, Libellen, u. a.) aufgelistet und die gefährdeten Arten und der Grad der Gefährdung Mäuse zu finden sind.
brütenden Vögel zu verkürzen, wird verfehlt. Das Gefährdungsstufen angegeben. Inzwischen sind 20 nimmt zu. Ursachen dafür sind weitere Lebensraum- Pierandrea Bricchetti hat einen sehenswerten Kurz- zeigt der neue Swiss Bird Index SBI®, den die Vogel- Jahre vergangen und bis heute ist leider keine wei- verluste oder ungünstige Veränderungen derselben film zum Verhalten der Sumpfohreulen gedreht.
warte Sempach für die Arten der Roten Liste erstellt tere Bewertung der Gefährdung der Tierarten vorge- sowie intensivere oder veränderte Bewirtschaftung Mehrere informative Kurzfilme zur Sumpfohreule hat. Im Gegenteil: Der anhaltende Rückgang dieser nommen worden. An dieser Stelle daher die Bitte an der Kulturlandflächen. gibt's auf Youtube.
Arten lässt sogar befürchten, dass die Rote Liste bei die Naturschutzbehörde, möglichst bald eine neue einer Neubeurteilung noch länger werden könnte. Bewertung der Gefährdung der einzelnen Arten bzw. »Von den untersuchten 40 Arten zeigen 23 einen ne- Klassen vorzunehmen und eine aktuelle Rote Liste gativen Trend«, erläutert Verena Keller von der Vo- gelwarte. »Ihnen gegenüber stehen lediglich 13 Ar- ten mit positivem Trend und vier Arten mit kleinen In der Liste der gefährdeten Brutvögel Südtirols wur- Beständen, die keinen Trend zeigen.« Nicht beurteilt den 141 Brutvögel beschrieben und die Gefährdungs- wurden ausgestorbene Arten und solche, die in der stufen angeführt. Die Übersicht der Gefährdungs- Schweiz natürlicherweise nie häufig waren.
kategorien zeigt folgende Situation: Die negative Entwicklung der gefährdeten Arten zeigt den Handlungsbedarf deutlich auf: Nur mit Kategorien Kat.0 Kat.1 Kat.2 Kat.3 Kat.4 zusätzlichen Anstrengungen kann der Biodiversi- tätsverlust in Bezug auf die einheimischen Vögel ge- stoppt werden.
Rote Listen sind Warnsignale für den Zustand der Natur. 40 % der rund 200 in der Schweiz brütenden Kategorie 0 = ausgestorben, ausgerottet oder ver- Abb. 15: Überdüngte Wiesen und frühe Mahd gefährden vor allem Vogelarten stehen auf der Roten Liste. Der Anteil die Wiesenbrüter Wachtel, Wachtelkönig und Braunkehlchen. der gefährdeten Arten ist im Kulturland und in den Kategorie 1 = vom Aussterben bedroht Feuchtgebieten deutlich höher als etwa im Wald oder Kategorie 2 = stark gefährdet in alpinen Lebensräumen. Die Probleme für die Vögel Kategorie 3 = gefährdet der Landwirtschafts- und der Feuchtgebiete sind also Kategorie 4 = potentiell gefährdet besonders akut. Insbesondere eine wildtierfreund- UA = ungefährdete Arten liche Landwirtschaft könnte eine markante Besse- rung bringen.
Südtirol ist ähnlich wie die Schweiz ein gebirgi- Die Schweizerische Vogelwarte Sempach überwacht ges Land und weist Höhenstufen von der Talsohle in Zusammenarbeit mit hunderten Freiwilligen die (Etschtal Südtiroler Unterland, etwa 200 m Seehöhe) Bestandsentwicklung der Schweizer Brutvögel. Die- bis knapp 4.000 m in der Ortlergruppe auf. Auch die se Entwicklung publiziert sie seit 2005 im Swiss Bird verschiedenen Lebensräume und Gefährdungsursa- chen sind durchaus vergleichbar. So haben etwa die Abb. 14: Sumpfohreule und Waldohreule im Vergleich. ohnehin gefährdeten Wiesenbrüter in den vergange- ( Kosmos, Vögel Europas)
Keller, V., M. Kéry, C. Müller, H. Schmid & N. Zbinden (2013): nen zwei Jahrzehnten weiter abgenommen, wie etwa Swiss Bird Index SBI®: Update 2012. Faktenblatt. Schweizerische Wachtel, Wachtelkönig oder das Braunkehlchen. Das Abb 16: Fließgewässer mit Sand- und Schotterbänken − Lebens- Rebhuhn kommt inzwischen ebenso wie der Kiebitz räume von Flussregenpfeifer und Flussuferläufer − sind in Südtirol kaum mehr anzutreffen. nicht mehr als Brutvogel vor. Beide Arten müssten avk-nachrichten 63 - 2014 avk-nachrichten 63 - 2014 EU-Pestizid-Bann im Kampf gegen das zember an dürfen Clothianidin, Imidacloprid und die allesamt laut Sicherheitsdatenblättern der Her- Pestizidfreie Gemeinde Mals Bienensterben (apa/afp) Thiamethoxam nicht mehr für den Anbau von Mais, stellerfirmen für Wasserorganismen giftig/sehr giftig Ein Promotorenkomitee hat in der Gemeinde Mals Sonnenblumen, Raps und Baumwolle im Freien ver- sind, bzw. nicht ins Wasser gelangen dürfen. In den eine Volksabstimmung für eine pestizidfreie Gemein- Zum Schutz von Honigbienen ist der Einsatz von wendet werden. Auch die Behandlung von Mais- und Grasproben wurde ebenfalls ein Mix der Wirkstoffe de beantragt. Ab dem 22. August können die Bürger drei umstrittenen Pflanzenschutzmitteln seit dem Sonnenblumen-Samen wird verboten. Die Sperre gilt Captan (R40), Chlorpyrifos (R42), Fluazinam (R43), über ein Verbot von Pestiziden abstimmen. Vor dem ersten Dezember 2013 in der Europäischen Union zunächst für zwei Jahre, in denen mögliche Aus- Quinoxyfen (R43), Cyprodinil (R43), Difenoconazol, Referendum herrscht große Alarmstimmung bei den weitgehend verboten. Während die Hersteller der wirkungen des Verbots wissenschaftlich untersucht Penconazol, Dodin und Methoxyfenozid gefunden. Obstbauern, beim Südtiroler Bauernbund und bei Pestizide den Bann kritisieren, geht Umweltschüt- werden sollen, bevor die Maßnahme erneut auf den Laut Nationalem Aktionsplan und den Vorschriften den Bürgermeistern im Vinschgau und im Etschtal, zern die Maßnahme nicht weit genug. Die verrufenen Prüfstand kommt. Erlaubt bleibt der Gebrauch der der Landesregierung im Bereich der Verwendung die bei einem positiven Ausgang einen »Flächen- Pestizide heißen Clothianidin und Imidacloprid des Chemikalien in Gewächshäusern sowie für Winter- von Pflanzenschutzmitteln müssten sensible Zonen brand« und »Nachahmer« befürchten. Obstbauern deutschen Bayer-Konzerns sowie Thiamethoxam von getreide und Pflanzen, die keine Bienen anlocken.
(Schulgelände, Kinderspielplätze, Sportplätze, Rad- sollten im Interesse der Umwelt und Gesundheit auf dem Schweizer Hersteller Syngenta. Die Stoffe gehö- wege u. a.) vor den gefährlichen Substanzen mit den biologische Produktion umstellen, dann sind die Sor- ren zu der umstrittenen Pestizid-Gruppe der Neoni- Umweltschützern reicht das Verbot nicht Risikosätzen R40, R42 und R43 geschützt sein.
gen und Ängste völlig unbegründet.
cotinoide – die Kritikern als besonders aggressiv und Umweltschützern reich das Verbot nicht, weil es eben Die Ergebnisse wurden von einer Umweltmedizine- Verfechtern als besonders wirksam gelten.
nur ein Teilverbot ist. Sie sehen neben Bienen auch rin und einem Biochemiker interpretiert. Diese stel- andere Insekten geschädigt, was auch zum Hunger- len fest, dass sich diese Substanzen, bevor sie sich im Warum ein Verbot der Pflanzenschutzmittel? tod von Vögeln führe. Greenpeace zufolge sind auch Gras und Wasser niederschlagen, in der Atemluft be- Sie werden mit dem Massensterben der europäischen Fledermäuse und Fische in Gefahr. Kritiker warnen finden und in sensiblen Zonen unakzeptabel sind. Im Bienenpopulation in Zusammenhang gebracht. Die außerdem, dass sich die Chemikalien in Böden und Sinne der Umweltinformationsrichtlinie 2003/4/EG EU-Entscheidung stützt sich auf eine Untersuchung Grundwasser ablagern. Deswegen sehen sie es als stellt die Umweltschutzgruppe Vinschgau hiermit an der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit unzureichend an, dass der Einsatz nur für Pflanzen die Bürgermeister der betroffenen Gemeinden, die (EFSA), die zu Jahresbeginn vor »etlichen Risiken für verboten wird, die Bienen anziehen.
laut Beschluss der Landesregierung Nr. 817 Übertre- Bienen« durch die nun geächteten Pestizide gewarnt tungen feststellen müssen, folgende Fragen: hatte. Kritiker argumentieren, dass die Stoffe, sofern Pestizide belasten Gesundheit und 1. Wurden bisher Kontrollen durchgeführt, um sie nicht zum Tod führen, wie Nervengifte wirken, Umwelt - Offener Brief sensible Zonen vor Abdrift zu schützen? durch die Bienen ihr Orientierungs- und Kommuni- Die Umweltschutzgruppe Vinschgau hat Anfang Au- 2. Welche Kontrollen sind in welchen Zeitabstän- kationsvermögen sowie die Fähigkeit verlieren, sich gust 2014 in einem offenen Brief an die Bürgermeister den für die Zukunft geplant? um ihren Nachwuchs zu kümmern. Deutschland hat- der Gemeinden im Vinschgau, an den Präsidenten 3. Welche Maßnahmen sind geplant, damit sensible te den Einsatz der Neonicotinoide bereits nach einem der Bezirksgemeinschaft Vinschgau sowie an die Zonen vor Abdrift geschützt sind? Bienensterben im Jahr 2008 eingeschränkt.
Presse neue Ergebnisse von Untersuchungen auf Pe- 4. Auf welche Art und Weise werden bei erneuten stizidrückstände mitgeteilt. Vergiftungen die Verursacher ausfindig gemacht? Was sagen die Hersteller dazu? Im Mai 2014 wurden an mehreren Orten im Vinsch- Bayer und Syngenta klagen gegen das Verbot und gau Wasser- und Grasproben gezogen, um diese auf Initiative in Mals: Die Bevölkerung wehrt sich. (Foto Stefan Dietl) stellen einen Zusammenhang zwischen den Pflan- Pestizidrückstände zu analysieren. Die Wasserproben zenschutzmitteln und dem Bienensterben in Frage.
wurden in Prad am Stilfserjoch, in Laas - Nähe Sch- Syngenta warf EFSA ein »fehlerhaftes Verfahren so- gumser Möser und in Schluderns im Natura 2000-Bi- wie eine ungenaue und unvollständige Prüfung« vor otop Schludernser Au entnommen. Die Grasproben und nannte unter Berufung auf Experten als Ursache wurden beim Radweg zwischen Eyrs und Laas, beim für das Bienensterben »Krankheiten, Viren, schwin- Sportplatz in Goldrain/Latsch, am Kinderspielplatz denden Lebensraum sowie mangelnde Nahrung«. in Kompatsch/Naturns und bei der Grundschule Bayer kritisierte zudem, dass zugelassene Produkte Eyrs/Laas gezogen. Die Wasserproben analysierte verboten werden, obwohl es »keine neuen wissen- die Prüf- und Inspektionsstelle LVA GmbH/Wien, schaftlichen Erkenntnisse« gebe. Der Konzern warnte die Grasproben wurden vom Labor für Lebensmit- vor »mehr Pflanzenschäden, höheren Ernteausfällen, telanalysen/Bozen untersucht. In allen Gras- und
einer verminderten Lebensmittelqualität und einem Wasserproben wurden Pestizidrückstände ge-
Verlust an Wettbewerbsfähigkeit«.
funden. Die Wasseranalysen ergaben, dass in den
untersuchten Gewässern die Substanzen Boscalid, Sind die Stoffe nun vollkommen verboten? Imidacloprid, Methoxyfenozid, Penconazol, Difen- Nein. Es handelt sich um ein Teilverbot. Von De- oconazol, Metolachlor, Terbuthylazin vorkommen, Abdrift in angrenzende Fließgewässer (Foto Leo Unterholzner) Abdrift auf angrenzende Grünlandflächen (Foto Stefan Dietl) avk-nachrichten 63 - 2014 avk-nachrichten 63 - 2014 Sorgenkind Pestizide die Begleitflora. Damit wird auch die Insektenvielfalt Mitarbeitertagung der Schweizerischen Die provisorische Karte des Mittelspechts lässt eine reduziert oder gar eliminiert. Vogelwarte am 8. und 9. Februar 2014 erfreuliche Ausbreitung erkennen, doch die Bewoh- Unter diesem Titel erschien in der Ausgabe 3/2014 Im Beitrag wird auch auf die besonderen Auswir- ner des Kulturlandes verzeichnen deutliche Verluste. der Zeitschrift ORNIS des SVS/Birdlife Schweiz ein kungen der Nicotinoide hingewiesen. Nicotinoide An der 74. Tagung der Mitarbeiterinnen und Mitarbei- Mit einem kontinuierlichen Kontrollsystem soll die Beitrag über die starke Belastung der Gewässer durch seien rund tausendmal giftiger als DDT.
ter der Schweizerischen Vogelwarte in Sempach wa- Qualität der Daten garantiert werden. Peter Knaus Pestizide, die zum Großteil aus der Landwirtschaft Die Risikobeurteilung der Pestizide sei die Schlüssel- ren diesmal wohl auch wegen des Atlas-Projekts an demonstriert das Kontrollsystem, u.a. die Anwen- stammen. Der wissenschaftliche Mitarbeiter für den stelle im ganzen Prozess. Die heutigen Zulassungs- beiden Tagen jeweils etwa 50 Personen mehr anwe- dung der Datenkriterien am filmisch dargestellten Bereich Landwirtschaft, Pascal König, fasst die er- verfahren würden eindeutig zu schwache Vorgaben send als im vergangenen Jahr. Aus Südtirol nahmen Verlauf der Rückkehr des Trauerschnäppers.
schreckenden Ergebnisse des Wasserforschungsinsti- machen. Weiters würden oft ganze Artengruppen, Wolfgang Drahorad, Arnold Rinner, Erich Gasser und tuts der ETH von Untersuchungen zu Pestiziden in wie etwa Amphibien, in der Beurteilung gar nicht Leo Unterholzner teil. Hier werden einige interessante samuel Wechsler erläutert die Schwerpunkte in Schweizer Gewässern zusammen. berücksichtigt. Und noch weniger bekannt sind die Beiträge wiedergegeben, die bereits im Ornitholo- der Saison 2014. Die Koloniebrüter sollen möglichst Die schweizerische Pflanzenschutzmittelverordnung Auswirkungen auf die Bodenlebewesen, was um gischen Beobachter 1/2014 erschienen sind, verfasst vollständig erfasst werden, vor allem Graureiher, Al- schreibt zwar vor, dass unannehmbare Umwelt- und so bedenklicher ist, da der Boden ja die Grundlage von Christian Marti, Mitarbeiter der Vogelwarte. pensegler, Uferschwalbe, Dohle und Saatkrähe. Alle Gesundheitsschäden, die durch den Einsatz von Pe- der Lebensprozesse und der Produktion gesunder Mitarbeitenden werden gebeten, seltene und nacht- stiziden entstehen, zu verhindern sind. Doch die neu- Lebensmittel ist. Schließlich würden bei den Risiko- Der Leiter der Vogelwarte, lukas Jenni dankt in seiner aktive Arten sowie Arten, die im Atlas 1993 – 1996 esten Untersuchungsergebnisse zeigen, dass das Pro- beurteilungen überhaupt keine indirekten Auswir- Begrüßung den freiwilligen Mitarbeitenden für ihren nachgewiesen wurden, nun aber noch fehlen, inten- blem noch längst nicht gelöst ist. An fünf typischen kungen berücksichtigt. Ebenso wenig sind in vielen Einsatz und informiert über einige Aktualitäten aus siv zu suchen. Bei seltenen Arten sollten alle poten- Flüssen des Mittellandes fanden die Forscher 104 von Fällen die gesundheitsschädigenden Wirkungen von der Vogelwarte. So wird 2014 erstmals eine separate ziellen Lebensräume kontrolliert werden. Schließlich den 300 zugelassenen und erfassbaren Wirkstoffen. Pestiziden auf den Menschen geklärt. Mitarbeitertagung in der Romandie durchgeführt (9. werden die Kartierungen in den 2318 ausgewählten König schreibt: »Jede Probe enthielt im Schnitt 40 Der Beitrag schließt mit einem Aufruf, die "Biodiver- März in Genf) und die Vogelwarte kompensiert den Kilometerquadraten weitergeführt.
unterschiedliche Stoffe. Bei 78 % der Proben lag die sität und biodiversitätsgebundenen Ökosystemfunk- CO2-Ausstoß in ihren Projekten durch Wiedervernäs- Konzentration über einem Mikrogramm pro Liter tionen wie die biologische Schädlingsbekämpfung zu sung eines Hochmoors im Eigental. christian marti martin spiess berichtet über das Monitoring Häu- (mμ/l); der gesetzliche Grenzwert für Einzelstoffe erhalten, muss ein Wechsel hin zu einem minimalen stellt einige neue Mitarbeitende vor und illustriert fige Brutvögel. 2013 war ein sehr spezielles Jahr. liegt bei 0,1 mμ/l, einem Zehntel davon.« Eine wei- Pestizideinsatz erfolgen". mit einigen Bildern den Stand des neuen Besuchs- Parallel zu den Kartierungen für den neuen Brutvo- tere Studie wies zwischen 2005 und 2012 bei 70 % von zentrums, dessen Bau im August 2013 begonnen hat. gelatlas wurden 263 MHB-Kilometerquadrate bear- 565 untersuchten Standorten und bei 98 der 162 nach- matthias kestenhOlz verweist auf die Naturschutz- beitet, wie jedes Jahr seit 1999, und zusätzlich noch gewiesenen Pestizide eine Konzentration über dem Weniger Pestizide in der Schweiz: probleme, die sich durch die angestrebte und sinn- 44 Kilometerquadrate aus dem Biodiversitätsmoni- gesetzlichen Grenzwert nach. Die Artenvielfalt in pe- der Plan der Umweltverbände volle Energiewende ergeben können. Die Förderung toring (BDM). Die 477 Kartiererinnen und Kartierer stizidbelasteten Gewässern ist nach einer Studie an erneuerbarer Energiequellen dürfe aber nicht dazu im MHB- und im Atlasprojekt hatten vielfach eine europäischen Gewässern nur noch halb so groß wie Die Umweltverbände der Schweiz legten bereits führen, dass die Errungenschaften des Naturschut- schwierige Aufgabe zu bewältigen. Der Frühling war in unbelasteten – und zwar bei einer Konzentration, im November 2013 dem Bundesrat einen Forde- zes in Frage gestellt werden. Zum Schluss zeigt er die kühl und nass. Höhere Gebiete wurden erst gegen die nach europäischen Vorschriften als unbedenklich rungskatalog über den Einsatz von Pestiziden drei Siegerbilder des Vogelwarte-Fotowettbewerbs Ende Juni schneefrei und waren deshalb oft schwer gelten. Aus einer Analyse von acht Studien aus ver- vor. Die drei Kernforderungen sind: und überreicht Flurin Leugger für sein Bild einer begehbar. Die Bäche führten viel Schmelzwasser, was schiedenen Ländern Europas geht hervor, dass das Waldohreule eine Canon-Kamera als Siegerpreis. die Wahrnehmung der singenden Vögel vielerorts Vorkommen empfindlicher Organismen bis zu zwei • Ambitionierte und messbare Reduktions- erheblich behinderte. Der harte und lange Winter Drittel reduziert war, obwohl die Pestizidkonzentra- Atlas 2013–2016 und Monitoring 2012/13 und die speziellen Witterungsverhältnisse tionen laut Zulassungsverfahren als unbedenklich • Verbot von besonders umwelt- und gesund- 2013 hat die Schweizerische Vogelwarte mit den Be- blieben nicht ohne Folge für unsere Brutvögel. Vor erklärt wurden.
standesaufnahmen für einen neuen Brutvogaltlas be- allem Standvögel wie Spechte, Goldhähnchen, Mei- • mehr Forschung, Beratung und Anreize für gonnen. peter knaus zieht eine Bilanz nach der ersten sen, Baumläufer und die meisten Finkenarten zeigten Pestizide wirken nicht nur direkt, sondern haben den Einsatz von alternativen Pflanzenschutz- Feldsaison. Trotz des schlechten Wetters im Früh- mehrheitlich deutliche Bestandsabnahmen. Erstmals auch indirekte Folgen. So sind verschiedene Insek- ling 2013 wurden bereits in 790 Kilometerquadraten seit Beginn der Datenreihe 1999 zeigten sogar häufige tenfresser unter den Vögeln für die Aufzucht der (1×1 km) Kartierungen durchgeführt, und aus allen Vogelarten wie Buchfink, Grünfink und Haussper- Jungvögel auf ein reichhaltiges Nahrungsangebot Der Forderungskatalog steht unter www.birlife.
Atlasquadraten (10×10 km) gingen Meldungen ein. ling signifikant niedrigere Bestände als im Vorjahr. im Brutgebiet angewiesen. Eine Studie in Frankreich In rund 30 Atlasquadraten wurden bereits nach der Von den Kurzstrecken- und Teilziehern nahmen z. B. zeigte, dass die Überlebensrate von Mehlschwalben pestizide_de.pdf zum Download zur Verfügung. ersten Saison mindestens gleich viele Arten wie 1993 Bachstelze, Zaunkönig, Schwarzkehlchen, Hausrot- in mit Insektiziden behandelten Gebieten signifikant - 1996 nachgewiesen. Bei etlichen Arten wurden be- schwanz, Mönchsgrasmücke und die Drosseln ab. Bei niedriger war als in Gebieten ohne Insektizideinsatz. reits im ersten Jahr so viele Daten gesammelt, dass die den Langstreckenziehern waren Gartengrasmücke, Auch Fungizide und Herbizide wirken sich indirekt Gesamtverbreitung schon jetzt gut mit jener in den alle Rohrsänger, Braunkehlchen, Gartenrotschwanz, auf Vögel aus. Herbizide reduzieren in den Kulturen Neunzigerjahren verglichen werden kann.
Steinschmätzer, Grauschnäpper und Neuntöter ten- avk-nachrichten 63 - 2014 avk-nachrichten 63 - 2014 denziell seltener anzutreffen als im Vorjahr. dungen konnte die Übersicht stark verbessert wer- wurde die Meldetätigkeit reorganisiert und die Arten lukas Jenni fasst am Sonntag um 9.00 h die wich- clauDia müller befasst sich mit der Erhebung der den, und es können wesentlich detailliertere Auswer- in Kategorien eingeteilt. Dank Thomas Steuri wurde tigsten Informationen zu den Aktualitäten aus der Daten und der Bestandsentwicklung bei ausgewähl- tungen gemacht werden als noch vor wenigen Jahren. bald auch eine Datenbank zur Erfassung der Daten Vogelwarte im Rahmen seiner Begrüßung zusammen ten Koloniebrütern. Die Entwicklung der in Kolonien So lässt sich der Heimzug der Rauchschwalbe durch aufgebaut – entgegen dem zitierten Stiftungsrats- und eröffnet das thematisch vielfältige Vortragspro- brütenden Arten wird mit verschiedenen Methoden ganz Europa in animierten Nachweiskarten darstel- beschluss, den Niklaus Zbinden zum Glück damals gramm des Vormittags.
erfasst. Unter den Arten mit sehr dynamischer Be- len. Zurzeit bestehen Bestrebungen, die Daten in ag- nicht kannte. Mit Hans Schmid erhielt er 1986 die Den Auftakt machen DaviD Jenny, hannes Jenny und standsentwicklung ist der Graureiher. Jährlich und gregierter Form in einer gesamteuropäischen Daten- erste grosse Unterstützung; dank ihm konnten der lukas Jenni mit einem Beitrag über den Bleigehalt in ganz besonders 2014 sollen möglichst alle Kolonien bank zusammenzuziehen.
Informationsdienst ID ausgebaut und die Auswerte- Steinadlern, Bartgeiern und Uhus in der Ostschweiz. ausfindig gemacht und die Anzahl der besetzten rObertO larDelli befasst sich mit dem Fahlsegler im möglichkeiten verbessert werden. Zur Erfassung der Lukas Jenni beschreibt die Verwendung und die Nester erhoben werden. Der Bestand der Mittel- Tessin und im Alpenraum. Seit der Fahlsegler 1984 Brutvögel wurden die Freiwilligen gebeten, qualita- Auswirkungen von Blei, bis hin zu den Spuren des meermöwe stieg seit der ersten Brut 1968 am Neu- in Domodossola (Piemont, Italien) entdeckt wurde, tive Jahresübersichten einzureichen. Damit konnten giftigen Schwermetalls in Haaren von Ludwig van enburgersee in den letzten Jahren bis auf etwa 1200 zählt er offiziell zu den Brutvögeln des Alpenraums. Zu- und Abnahmen ermittelt werden, wobei die Er- Beethoven – der Tod des Komponisten dürfte von Brutpaare (BP) an. In der Wahl der Nistplätze ist die Dass die Art hier vermutlich schon früher präsent gebnisse aber nicht befriedigten. 1999 wurde das Mo- bleihaltigen Medikamenten mitverursacht worden Mittelmeermöwe sehr flexibel. Neben neuen Gebäu- war, zeigt ein ausgestopfter Vogel vom Beginn des 20. nitoring Häufige Brutvögel MHB ins Leben gerufen, sein. Auf der Wasservogeljagd ist Bleischrot in vielen debrutplätzen wurden 2013 erstmals in der Schweiz Jahrhunderts, der im Liceo von Locarno aufbewahrt anschließend an den Brutvogelatlas 1993 – 96. Es er- Ländern verboten, auch in der Schweiz. Das Problem eine Felsen- und zwei Baumbruten dokumentiert. wird. Mit der Entdeckung einer Kolonie in Locarno laubt die Berechnung zuverlässiger Bestandstrends, von Bleivergiftungen von Vögeln ist damit aber noch Der Alpenseglerbestand nimmt seit 1995 zu, wobei 1987 wurde die Art auch zu einem schweizerischen die auch ins europäische Brutvogelmonitoring ein- nicht gelöst, vor allem nicht bei Greifvögeln. Das Pro- die Felsbruten bei der Überwachung eine Herausfor- Brutvogel. Doch schon im Frühjahr 1988 drohte die fließen. Marc Kéry beurteilte die Ergebnisse aufgrund jekt wurde in Zusammenarbeit zwischen der Vogel- derung darstellen. Die Saatkrähe zeigte in den letzten Kolonie an der Kirche ausgelöscht zu werden, da die der Beobachtungswahrscheinlichkeiten. Artweise warte, dem Amt für Jagd und Fischerei des Kantons Jahrzehnten eine starke Bestandszunahme und Aus- Brutnischen von den Behörden verschlossen wur- können nun Brutbestandsindices gerechnet werden, Graubünden, der Universität Zürich und der Stiftung breitung (momentan 5700 BP). Auch der Bestand der den, um Tauben abzuhalten. Auf Intervention des und diese werden zum Swiss Bird Index SBI® zusam- Pro Bartgeier durchgeführt.
Dohle stieg in den letzten Jahren an. In einem Buchen- Referenten wurden die Gitter entfernt, und die 624 mengefasst. Parallel zu diesen Entwicklungen wur- wald im Aargauer Jura wurden kürzlich zwei nahe Nischen an der Kirche wurden kartiert. Seit jenem den periodisch Rote Listen erstellt. Die Fassung 2001 DaviD Jenny stellt die Ergebnisse vor. Zwischen 2006 beieinander liegende Kolonien von je 5 – 10 Paaren in Zeitpunkt wird die Kolonie überwacht. Die Bestän- beruht erstmals auf den Kriterien der Internationalen und 2013 wurden 41 tote oder sterbende Steinadler de schwankten bis 2001 deutlich. Seither nahmen sie Naturschutzorganisation IUCN. Alle 20 Jahre sollte (mehrheitlich aus dem Kanton Graubünden, zur Hälf- kontinuierlich zu, auf mindesten 36 Nester im letzten ein Brutvogelatlas erarbeitet werden, ausgehend vom te Kampfopfer), 6 Bartgeier und 20 Uhus bezüglich hans schmiD kann auf ein kleines Jubiläum zurück- Jahr. 2013 wurde die Region Verbano – Cusio – Ossola ersten Atlas 1972–76. Möglich war diese Entwicklung Bleigehalt in Blut, Federn, Lebern, Nieren und Kno- blicken: 10 Jahre ornitho.ch und analysiert Fluch erneut nach Fahlseglern abgesucht. In Cannobio (Pie-
nur dank einem wachsenden, engagierten und kom- chen untersucht. Drei Steinadler und zwei Bartgeier und Segen von Citizen Science. Die Schweizerische mont) besteht aktuell eine Kolonie mit mindestens 57 petenten Team der Abteilung Überwachung der Vo- wiesen Bleivergiftungen auf. Bei 24 % der diesbezüg- Vogelwarte betreibt seit etwa 1960 den Informations- Nestern. Weitere Kolonien gibt es in Cannero, Domo- gelwelt an der Vogelwarte und dank der Zusammen- lich untersuchten 17 Steinadler betrug die Bleikonzen- dienst ID und ist dabei vollständig auf die Mitarbeit dossola und S. Gaudenzio. Aktuell umfasst die Po- arbeit mit immer mehr freiwilligen Ornithologinnen tration in den Knochen über 25 µg/g, ebenso wie bei von Freiwilligen aus allen Landesteilen angewiesen. pulation am Westrand des Alpenbogens mindestens und Ornithologen. drei von vier untersuchten Bartgeiern (teilweise aus Sie ist damit ein Pionier in der Citizen Science, der 108 besetzte Nester. Fahlsegler werden beringt und Die Anwesenden danken Niklaus Zbinden mit einem dem grenznahen Ausland). Die Bleikonzentration in »Bürgerwissenschaft«. Die Meldekarten wurden in erste Individuen wurden auch mit Geodatenloggern langanhaltenden Applaus für seinen langjährigen den Knochen war bei den Steinadlern 10-mal größer den letzten Jahrzehnten vom Computer abgelöst. Mit versehen. Sie zeigen, dass die Fahlsegler im südlichen Einsatz. lukas Jenni würdigt den seit einer Woche als bei den 13 untersuchten Uhus. Die Steinadlerfedern dem Aufkommen von ornitho.ch hat sich die Mel- offiziell Pensionierten mit einem kurzen Rückblick wiesen in mehreren Fällen unterschiedlich hohe Werte detätigkeit nochmals vervielfacht. Trotzdem ist der auf seine ornithologischen Leistungen, von den in verschiedenen Segmenten auf, was auf eine episo- Anteil der Doppel- und Mehrfachnachweise über die niklaus zbinDen hat sich die schwierige Aufgabe Schleiereulenuntersuchungen im Rahmen des Wett- dische Aufnahme von Blei hinweist. Dies und die Tat- Jahre konstant bei etwa 20 % geblieben, und diese gestellt, 30 Jahre Überwachung der Vogelwelt in 15 bewerbs »Schweizer Jugend forscht« (der Preis war sache, dass der Uhu als Nicht-Aasfresser im Gegensatz konzentrieren sich hauptsächlich auf einige wenige, Minuten zusammenzufassen. Im Jahresbericht der ein Besuch bei Bruno Bruderer am Radar in Bülach) zu Steinadlern und Bartgeiern ausnahmslos geringe sehr regelmäßig begangene Gebiete. Schattenseiten Vogelwarte für 1981/82 ist der Beschluss zu lesen, über die Raufußhühnerstudien im Jura und im Tes- Blei-Knochenwerte aufwies, deutet auf Jagdmunition dieser Aktivitäten sind beispielsweise Forderungen dass die Beobachtungsdaten nicht mehr elektronisch sin sowie die Grasmückenuntersuchungen in Süd- als Bleiquelle hin (Schrot- und Kugelmunition). Die Er- von Amtsstellen, Ökobüros und Privaten nach immer erfasst werden sollten. Trotz großer Bedenken, ob frankreich bis zur über dreißigjährigen Tätigkeit in gebnisse der Studie bestätigen ausländische Befunde, mehr und immer präziseren Daten – selbstverständ- sich das lohnen würde, beschloss der Stiftungsrat zur der Vogelwarte, wo Niklaus Zbinden beispielsweise nach welchen große Greifvogelarten wie Seeadler, lich kostenlos – und ein Run auf die Beobachtung selben Zeit, einen Biologen für die Auswertung der Studien über Feldlerche und Baumpieper anleitete, Bartgeier und Steinadler einer beträchtlichen Bleibela- und das Fotografieren seltener Arten. Die Qualitäts- Daten anzustellen, und so kam Niklaus Zbinden an die Waldprojekte ins Leben rief, das Vogelmonitoring stung durch Bleimunition ausgesetzt sind.
kontrolle erfolgt heute über verschiedene Stufen, und die Vogelwarte. Seine Vision war, dass die Vogelwar- ausbaute, die Vogelpflege professionalisierte, die Ar- namentlich der Aufwand der Regionalkoordinatoren te die Verbreitung und die Bestandstrends aller Brut- tenförderung mit initiierte und die Außenstelle Wallis hannes Jenny ist nicht primär als stellvertretender von ornitho.ch ist groß. Dank der Vielzahl von Mel- und Gastvogelarten kennen müsse. Zu diesem Zweck Leiter des Amts für Jagd und Fischerei Graubünden, avk-nachrichten 63 - 2014 avk-nachrichten 63 - 2014 sondern als Wildbiologe und Ornithologe von der die Flaumeichenstufe, Laub- und Nadelmischwäl- im Kulturland ist kritisch. Für die Förderung der Projekt läuft auch 2014. Es liefert gute Hinweise da- Bedeutung des Bleis in diesem Zusammenhang nicht der zu den alpinen Rasen und Felsregionen. Viele Feldlerche in den Ackerbaugebieten braucht es auf rauf, wie die Förderung der Mehlschwalbe optimiert überzeugt. Unter den 30 untersuchten Steinadlern sumpfige Flächen, sog. »Möser« und Auwälder, sind den Produktionsflächen Maßnahmen wie Weitsaat, werden kann. aus Graubünden ist nur ein bewiesener Vergiftungs- in den letzten Jahrzehnten bis auf wenige Reste in Feldlerchenfenster und -streifen oder Hochmahd. Im fall durch Blei. Die Federanalysen zeigen, dass das Obstanlagen umgewandelt worden. Traditionelle Goms wurden großflächig Maßnahmen zum Schutz kim meichtry-stier fragt: Wie viel Ökoflächen brau- Blei nur in eng begrenzten Zeiträumen aufgenom- Streuobstwiesen mit Mehrfachnutzung wurden zu des Braunkehlchens ergriffen, vor allem werden die chen Kulturlandarten? und präsentiert dazu Ergeb- men und dann auch wieder ausgeschieden wird. Blei Produktionsflächen des Obstanbaus umgewandelt, Mahdtermine so spät wie möglich angesetzt. Das nisse aus dem Klettgau (Kanton Schaffhausen). Das kann zwar aus Munition stammen, aber der Zusam- die immer mehr mit Netzen abgedeckt werden. Ar- Thema »Landwirtschaftliche Produktion fördert Ar- Teilgebiet Widen wurde dank Beratung der Landwirte menhang zwischen Munition und Bleikonzentration tenreiche Blumenwiesen mussten vielfach intensiv tenvielfalt« werde an der 6. Sempacher Fachtagung seit 1992 ökologisch stark aufgewertet. Der Anteil ist nicht bewiesen. Die Unterschiede zwischen Stein- bewirtschaftetem Grünland weichen, viele Hecken, vom 26. März 2014 in Nottwil breit diskutiert. ökologischer Ausgleichsflächen (öAF) stieg von 1,5 adler und Uhu könnten auch natürliche Ursachen Baumgruppen und Trockenmauern sind verschwun- % (1991) auf 14 % (2012). In den beiden Teilgebieten haben; so gibt es in der Ostschweiz regional Böden den. Neu als Brutvogelart sind Graureiher und, am raffael ayé vom SVS/BirdLife Schweiz zeigt anhand Langfeld und Plomberg dagegen stagniert der Anteil mit hohen natürlichen Bleigehalten. Auch die Huf- Haider See, die Reiherente sowie der Karmingimpel von Untersuchungen im Freiburger Saanetal, dem Ökoflächen bei 5 %. Die Dichte von sieben Agrarvo- tiere wiesen teilweise erhebliche, jahreszeitlich stark aufgetreten. Wichtig für den Schutz von Flussufer- Intyamon, dass die aktuelle Agrarpolitik das Über- gelarten und des Feldhasen nimmt zu, je mehr ökolo- schwankende Bleikonzentrationen auf. Hannes Jen- läufer und Flussregenpfeifer ist die Prader Sand im leben des Braunkehlchens nicht sichern kann. Die gische Ausgleichsflächen und naturnahe Flächen (z. B. ny hält eine übertriebene Debatte über Blei nicht für Vinschgau. Das Alpenschneehuhn scheint nach Zäh- Grauammer ist nach einer neuen Auswertung stärker Hecken, Bahndämme und Kiesgruben) vorkommen. zielführend, anerkennt aber, dass die Zukunft der lungen auf Probeflächen in den letzten Jahren leicht bedroht als bisher angenommen. Die Förderung des Die Qualität der Ökoflächen spielt aber eine große bleifreien Munition gehören wird, sobald sie in der zu-, das Steinhuhn deutlich abzunehmen. Rückgän- Steinkauzes war erfolgreich und der Schweizer Ge- Rolle: Buntbrachen und teilweise auch extensive Wie- nötigen Qualität verfügbar ist. Bis dahin werden ge werden auch bei den Wiesenbrütern Wachtel und samtbestand hat sich in den letzten gut zehn Jahren sen mit Qualität hatten einen positiven Effekt auf die neue Vorschriften zum Umgang mit Kadavern und Wachtelkönig sowie Feldlerche und Braunkehlchen auf über 100 Paare fast verdoppelt. Der Aktionsplan Vogeldichte, extensive Wiesen ohne Qualität förderten Aufbrüchen dafür sorgen, dass die Gefahr von Blei- festgestellt. Ortolan und Steinrötel werden in den ty- Steinkauz Schweiz wird dazu beitragen, die Erfolge jedoch keine der untersuchten Arten signifikant. Auf- vergiftungen vermindert werden kann.
pischen Vinschger Leiten (Steppenrasen) schon seit längerfristig zu sichern. Künstliche Nistwände für grund dieser Auswertungen wurden Zielwerte für Jahren nicht mehr nachgewiesen. Die Felsenschwalbe Uferschwalben haben bisher nie befriedigend funktio- die Dichte der einzelnen Vogelarten festgelegt. Be- leO unterhOlzner, Vorsitzender der Arbeitsgemein- wurde seit den Siebzigerjahren zur Gebäudebrüterin niert. Neu existiert eine Technik, um mit speziellen rechnungen zeigen, dass es im ackerbaulich intensiv schaft für Vogelkunde und Vogelschutz Südtirol, be- und brütet heute landesweit sowohl an Stein- als auch Sandmischungen Schüttungen zu errichten, die für genutzten Kulturland ungefähr 14 % qualitativ wert- richtet über die Vogelwelt Südtirols. Südtirol weist, an Holzfassaden. Die Wacholderdrossel war bis 1969 den Bruthöhlenbau angenommen werden. Die Ko- volle Flächen (öAF mit Qualität und naturnahe Flä- ähnlich wie die Schweiz, eine geomorphologisch nur Wintergast, dann stiegen die Brutbestände stark ordinationsstelle hat 2013 auch an Workshops zum chen) braucht, um den Rückgang der Agrarvogelarten reich strukturierte Landschaft auf. Die Höhenstufen an, doch in neuerer Zeit nehmen sie wieder ab. Die Aktionsplan Biodiversität Schweiz teilgenommen, zu stoppen oder gar umzukehren.
reichen von etwa 200 m im Süden des Landes bis Singdrossel ist in den Obstanlagen der Talböden zur welcher der Artenförderung in Zukunft einen politi- knapp 4.000 m in der Ortlergruppe bzw. von Au- häufigsten Brutvogelart geworden. Die Feldarbeiten schen Rahmen gibt.
Beiträge mit freundlicher Genehmigung der Schweizerischen waldresten und Schilfgebieten in der Talsohle über für einen neuen Brut- und Wintervogelatlas (Atlante Vogelwarte auszugsweise entnommen aus: Der Ornithologische Beobachter, Band 111, Heft 1, 2014. degli uccelli nidificanti e svernanti, ein italienweites stephanie michler keiser berichtet über die »Mehl- Projekt) werden im nächsten Jahr abgeschlossen.
schwalbenvolkszählung«, unter der Frage: Wo fühlt sich die kleine Flugkünstlerin noch zu Hause? Auf Am Sonntagnachmittag wurden Ergebnisse des ge- die Medienmitteilung der Vogelwarte hin meldeten meinsamen Artenförderungsprogramms der Vogel- sich 340 Beobachterinnen und Beobachter aus fast warte und des SVS/BirdLife Schweiz vorgestellt. allen Regionen der Schweiz auf delichon.ch an und wählten ein Untersuchungsgebiet aus. 288 von ihnen retO spaar informierte darüber, dass die Website führten 2013 auch tatsächlich eine Zählung durch. www.artenfoerderung-voegel.ch 2013 neu konzipiert Zusätzlich gingen zahlreiche Meldungen telefonisch, wurde. Sie bietet wichtige Informationen zum Pro- per E-Mail oder per Post ein; diese wurden größten- gramm und zu den Prioritätsarten Artenförderung. teils auf ornitho.ch erfasst. Über 26.000 Nester wurden Auch der Rundbrief wurde aufgefrischt und erscheint auf delichon.ch gemeldet, davon waren 56 % Kunst- neu farbig; er soll jährlich einmal erscheinen. Die nester. 99 % der Kunstnester und 65 % der Naturnes- Agrarpolitik 2014 – 2017 ist in Kraft. Sie führt nicht ter waren zum Zeitpunkt der Zählung intakt. Von den nur zu neuen Begriffen (so lösen Biodiversitätsför- intakten Naturnestern waren 73 % besetzt, von den derflächen die ökologischen Ausgleichsflächen ab), Kunstnestern nur 47 %. Die meisten gemeldeten Na- Steppenhänge am Vinschgauer Sonnenberg bei Laas: Steinrötel sondern bietet gewisse Chancen, die Artenförderung turnester befanden sich an Wohnhäusern, die meisten Braunkehlchen brauchen artenreiche Wiesen und eine späten und Ortolan wurden dort seit Jahren nicht mehr beobachtet (L. U.) zu verstärken. Die Situation vieler Prioritätsarten Kunstnester an landwirtschaftlichen Gebäuden. Das Mahdtermin. (L. U.) avk-nachrichten 63 - 2014 avk-nachrichten 63 - 2014 350 Jahre Nymphenburger Silvester-Inventur der Parkvögel durch Mitglieder Vierzig Jahre AVK Hinweise und Informationen Schlosspark in München der Ornithologischen Gesellschaft in Bayern e.V. in Jubiläumsveranstaltung im Naturmuseum Südtirol einer Zusammenfassung durch Hildegard Pfister.
Arbeitsgemeinschaft für Vogelkunde Zum 350jährigen Bestehen des Nymphenburger Auflistungen der im Schlosspark beobachteten Säu- Freitag, 7. 11.2014 von 8.30 - 17 Uhr, Vortragsreihe
Schlossparks München gab die Ornithologische Ge- getiere, Reptilien, Amphibien und Libellen schließen sellschaft in Bayern e.V. einen Überblick über die Vo- sich an. Das vorliegende Heft kann, wie auch die Bro- Richard Theiner, Landesrat gelwelt dieses neben dem Englischen Garten bedeu- schüre von Walter Wüst 1973, lediglich als Moment- für Raumentwicklung, Umwelt und Energie tendsten Naherholungsgebietes der Landeshaupt- aufnahme der Vogelwelt im Nymphenburger Schloss- Grußworte stadt München.
park gesehen werden.
Der Nymphenburger Schlosspark ist nicht nur ein Leo Unterholzner, AVK Südtirol Für alle, die über einen Internet-Anschluss verfügen, weltberühmtes Werk der Gartenkunst, sondern auch Im Flug vergangen – 40 Jahre AVK hier einige interessante Adressen: ein bedeutender naturnaher Lebensraum inmitten der Großstadt München. Das ehemalige Jagdgebiet Roberto Lardelli, Schweizer Vogelwarte, Sempach der bayerischen Herrscher mit seinem eindrucks- Ornitho – dall'archivio delle osservazioni agli atlanti vollen Baumbestand, offenen Wiesenflächen und ei- nigen Gewässern ist heute ein Schutzgebiet nach der europäischen Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie. Viele Oskar Niederfriniger, AVK Südtirol Naturfreunde und Ornithologen aus aller Welt ha- Avifauna in Südtirol – Veränderungen in den letzten ben den Schlosspark besucht, 198 Vogelarten konn- ten in 120 Jahren beobachtet werden. Im Schlosspark findet sich auch die wohl meistfotografierte Eule Paolo Pedrini, MuSe Trient/Trento der Welt – ein Waldkauz, der seinen regelmäßigen L'ornitologia come contributo alla conservazione Tageseinstand an einem der Seen hat. Eine ausführ- lich kommentierte Auflistung der Vogelarten, die Rezension aus der Homepage der Ornithologischen Beschreibung eines Vogeljahres im Schlosspark und Gesellschaft in Bayern e.V.
Christoph Meier-Zwicky, OAG Graubünden, Chur die Ergebnisse der Silvesterzählungen der Ornitholo- Autoren: Thomas Grüner, Franz Hammerl-Pfister, Die Ornithologische Arbeitsgruppe Graubünden OAG gischen Gesellschaft in Bayern e.V. schließen an die Hildegard Pfister und Manfred Siering.
Programm und Johannes Bitte um Mitarbeit und Unterstützung Historie von Schloss und Park sowie die naturkund- Herausgeber: Ornithologische Gesellschaft in Bayern AVK-Mitglieder sind für die Arbeitsgemeinschaft liche Betrachtung der Parkanlage an.
e.V. (gegr.1897) Zoologische Staatssammlung Mün- Fritz, Waldrappteam, Mutters, Tirol aktiv oder fördernd tätig. Dank Ihrer Mitarbeit und Das Heft ist reich bebildert; alle 363 Farbfotos stam- chen, Münchhausenstraße 21, D-81247 München.
Aufwind für den Waldrapp – Zur Wiederansiedlung Unterstützung können wir noch effizienter und wirk- men von Thomas Grüner und entstanden, sofern Internet: www.og-bayern.de, E-Mail: [email protected] eines Zugvogels in Europa samer für die Vogelkunde und den Vogelschutz in nicht anders angegeben, im Nymphenburger Schloss- Sonderheft zu Band 52 des Ornithologischen Anzei- unserem Land arbeiten. park München.
gers, 159 S., 363 Farbfotos, 4 Tabellen. Dieter Moritz, NAGO, Lienz, Osttirol Zum 350jährigen Bestehen des Nymphenburger ISSN 0940-3256 Preis: € 15,90 zzgl. Versandkosten.
Neuer Brutvogelatlas von Osttirol Schlossparks und vier Jahrzehnte nach einer ersten Südtiroler Landessparkasse Meran Veröffentlichung soll wieder ein aktueller Überblick Walter Gstader, Tiroler Vogelwarte, Mutters, Tirol »Arbeitsgemeinschaft für Vogelkunde« über die Vogelwelt und ihre Bestandsentwicklungen Gesang und Gesangszeiten einiger Vogelarten in Tirol IBAN: IT 84 V 06045 58590 000000007200 gegeben werden. Hierzu hat Thomas Grüner die grundlegende Arbeit von Walter Wüst von 1973 und dessen ergänzende Veröffentlichung von 1992 zur Ab 18 Uhr: Umtrunk und gemütliches Beisammen-
Basis einer neuen Betrachtung der Vogelwelt von sein im Naturmuseum Südtirol
Nymphenburg gemacht. Systematik, Taxonomie und Nomenklatur wurden dabei entsprechend aktueller Samstag, 8. 11 2014, : Exkursion am Kalterer See
Ergänzend folgen eine Brutvogelkartierung, die im Treffpunkt um 9 Uhr am Parkplatz beim Kalterer See Frühjahr 2012 im wesentlichen durch Hildegard Pfi- Rundgang um den See mit Besichtigung der Beringungs- ster und Franz Hammerl-Pfister vorgenommen und der Kartierung unter Walter Wüst von 1972 gegenü- bergestellt wird, sowie die Ergebnisse von 18 Jahren avk-nachrichten 63 - 2014 avk-nachrichten 63 - 2014 Der Silberreiher zeigt sich in Südtirol immer häufiger, besonders in den Herbst- und Wintermonaten. (Foto Christian Kofler) Revierkämpfe der Blässhühner am Haider See. (Foto Leo Unterholzner) Die Seite der Südtiroler Naturfotografen
avk-nachrichten 63 - 2014

Source: http://www.vogelschutz-suedtirol.it/fileadmin/user_upload/pdf/avk-nr63-2014.pdf

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Cómo referenciar este artículo / How to reference this article Gelabert Gual, Ll. (2014). Ideario y aportaciones metodológicas de Baltasar Bibiloni a la enseñanza musical en las Islas Baleares. Foro de Educación, 12(17), pp. 147-163. Ideario y aportaciones metodológicas de Baltasar Bibiloni a la enseñanza musical en

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Diagnosis, Treatment and Monitoring of Hyperadrenocorticism CAUTION: Federal (USA) law restricts this drug to use by or on the order of a licensed veterinarian. As with all drugs, side effects may occur. In field studies and post- approval experience, the most common side effects reported were: anorexia, lethargy/depression, vomiting, diarrhea, elevated liver enzymes, elevated potassium with or